Matratzen auf dem Sperrmüll.

Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Hessen fordert im Bundesrat echte Kreislaufwirtschaft für Matratzen

Jährlich werden deutschlandweit mehr als acht Millionen Matratzen entsorgt. Hessens Umweltminister Ingmar Jung setzt sich nun für eine nachhaltige Verwertung ein.

Damit die alte Matratze nicht im Müll landet, sondern als wertvoller Baustein zurückkehrt, braucht es nicht viel: Matratzen müssen sauber und trocken in der Recyclinganlage ankommen. Dafür sind kluge, verbraucherfreundliche und praktikable Lösungen in Zusammenarbeit mit den Entsorgungsunternehmen und den Kommunen gefragt. Bestimmte Flammschutzmittel und einige andere Chemikalien – derzeit noch Bestandteile vieler Matratzen – sollen durch umweltfreundliche, recyclingfähige Alternativen ersetzt werden, ohne die Funktionalität zu beeinträchtigen. Beides ließe sich schnell und unkompliziert sicherstellen – im Bundesrat setzt sich Hessen an diesem Freitag dafür ein, dass Deutschland eine echte Kreislaufwirtschaft für Matratzen schafft. Nur dann können diese in großem Umfang in neuen Matratzen oder anderen Produkten verwertet werden.

„Kreislaufwirtschaft will jeder, sie ist gut fürs Klima, macht uns unabhängiger von fossilen Importen und trägt dazu bei, knappe Ressourcen bestmöglich zu nutzen. Für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft brauchen wir aber auch konkrete Veränderungen – und zwar möglichst schnell. Im Koalitionsvertrag hat die neue Bundesregierung pragmatische Lösungen schon angekündigt und wir machen jetzt einen einfach umsetzbaren Vorschlag dazu,“ erklärte Hessens Umweltminister Ingmar Jung am Tag der Bundesratssitzung.

Allein in Deutschland werden jährlich mehr als acht Millionen Matratzen entsorgt, das sind mehr als 300.000 Tonnen Rohstoff. Der größte Teil davon wird verbrannt, wertvolle Ressourcen wie Schaumstoffe und Textilfasern gehen dabei verloren. „Unternehmen in Hessen, aber auch in anderen Ländern, zeigen, dass das nicht sein muss – man kann Schaumstoffmatratzen durch innovatives Recycling in einen Kreislauf führen“, so Staatsminister Jung. Damit neue technische Verfahren wirtschaftlich attraktiv werden und es für Verbraucherinnen und Verbraucher leichter wird, bedarf es überschaubarer Änderungen im Chemikalien- und Kreislaufwirtschaftsrecht. „Diese Chance sollte der Bund jetzt ergreifen“, erklärte Staatsminister Jung weiter. Breite Zustimmung gibt es dafür gleichermaßen aus Handel und Industrie sowie von Naturschutzverbänden.

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