Die hessische Treibhausgasbilanz dokumentiert die Entwicklung der Treibhausgasemissionen im Land Hessen.
Sie wird durch das Hessische Statistische Landesamt (HSL) erstellt und umfasst die Treibhausgase Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) und zusätzlich seit 2019 die F-Gase (HFKW, FKW, SF6 und NF3), die zusammen 100 Prozent der Treibhausgasemissionen in Hessen ausmachen.
Momentan liegt die Treibhausgasbilanz für das Jahr 2021 vor.
Die wichtigsten Ergebnisse der Treibhausgasbilanz 2021:
- In Hessen wurden 2021 36,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente emittiert.
- Der Großteil der Emissionen 2021 entfiel mit 33 Millionen Tonnen CO2 bzw. 91,1 Prozent auf den CO2-Ausstoß. Methan machte mit 4,4 Prozent den nächstgrößten Anteil aus, gefolgt von F-Gasen (2,3 Prozent) und Lachgas (2,2 Prozent).
- Die Emissionen der Treibhausgase gingen insgesamt seit 1990 um rund 29,8 Prozent zurück.
- Gegenüber 2020 nahmen die Treibhausgasemissionen um 660.000 Tonnen CO2-Äquivalenten bzw. 1,8 Prozent zu. Der Anstieg resultiert vor allem aus höheren energiebedingten CO2-Emissionen. Es entfielen die Effekte der Corona-Pandemie, die die Zielerreichung 2020 (31 Prozent Minderung gegenüber 1990) mitbedingt hatten. Hinzu kam eine kühlere Witterung in 2021.
- Die stärkste Zunahme hat hier der Sektor der Energieerzeugung und -umwandlung zu verzeichnen. Es wurden 680.000 Tonnen CO2 bzw. 12,4 Prozent mehr ausgestoßen als 2020 – vor allem aufgrund der kühleren Witterung. In der Industrie lag der Anstieg bei 148.000 Tonnen CO2 bzw. 5,2 Prozent und im Verkehrssektor bei 54.000 Tonnen CO2 bzw. 0,4 Prozent. Der Ausstoß lag etwa auf dem Niveau von 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie. Lediglich im Verkehrssektor lagen die Emissionen noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau.
- Um das nächste verbindliche Emissionsminderungsziel von 40 Prozent im Vergleich zu 1990 bis zum Jahr 2025 zu erreichen, sind daher zukünftig erhebliche Anstrengungen in allen Emissionssektoren erforderlich.