Grubenwehren – die Feuerwehr des Bergbaus – übernehmen unter Tage eine zentrale Rolle, wenn es um Rettung und Schutz geht. Für ihr langjähriges und herausragendes Engagement wurden heute sechs Mitglieder hessischer Grubenwehren mit dem Bundesorden „Grubenwehrehrenzeichen“ ausgezeichnet. Die Ehrung, verliehen durch den für Bergbau zuständigen Staatsminister Ingmar Jung, fand im feierlichen Rahmen in der Hessischen Staatskanzlei statt.
„Grubenwehrleute leisten unter extremen Bedingungen Außergewöhnliches“, betonte Staatsminister Jung. „Die körperlichen und mentalen Anforderungen – sei es bei Rettungseinsätzen oder regelmäßigen Übungen – sind enorm. Dass diese Arbeit größtenteils ehrenamtlich geschieht, verdient unseren höchsten Respekt.“
Die Ehrenzeichen in Gold für jeweils zwanzig Jahre verdienstvolle Tätigkeit wurden fünfmal verliehen: an Wolfgang Beck, Maik Mrugalla, Rainer Schubert, Sven Genzel sowie Jürgen Kehl. Das Grubenwehr-Ehrenzeichen in Silber für fünfzehn Jahre wurde an Torsten Kullmann übergeben
Anerkennung für hohe Einsatzbereitschaft
Durch die Besonderheit der Einsatzszenarien müssen die Grubenwehrleute eine besondere körperliche Leistungsfähigkeit nachweisen, Rettungs- und Erste-Hilfe-Techniken beherrschen und dazu regelmäßig mehrstündige Einsatzübungen mit schweren Atemschutzgeräten absolvieren. Die Tätigkeit in einer Grubenwehr ist bis auf wenige Funktionsmitglieder ehrenamtlich. Mit Blick auf die Herausforderungen erklärte Ingmar Jung: „Sich im Ernstfall unter Tage für die Rettung anderer einzusetzen, erfordert Mut, Stärke und Zusammenhalt – Werte, die im traditionsreichen Bergbau tief verwurzelt sind. Sie leisten einen unschätzbaren Beitrag für unsere Gemeinschaft. Dafür danke ich Ihnen von Herzen. Glück auf!“
Hintergrund:
Der Bundesorden „Grubenwehrehrenzeichen“ wurde 1953 durch Bundespräsident Theodor Heuss gestiftet. Er gehört zu den höchsten Auszeichnungen Deutschlands und ist einzigartig, da er ausschließlich Angehörigen der Grubenwehren verliehen wird. Damit werden Menschen geehrt, die sich selbstlos und oft unter Einsatz ihres Lebens für den Schutz von Menschen und Gütern unter Tage einsetzen.