Pflanzenkontrolle

Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Am Frankfurter Flughafen werden Hessens Landwirtschaft und Pflanzen geschützt

Fast 24.000 kontrollierte Importsendungen im Jahr: Staatssekretär Daniel Köfer besucht mit dem Hessischen Pflanzenschutzdienst die wichtigste phytosanitäre Grenzkontrollstelle des Landes.

Obst, Gemüse, Zierpflanzen – alles, was dieser Art am Frankfurter Flughafen als Importsendung ankommt, wird hier kontrolliert: Der Hessische Pflanzenschutzdienst ist dafür verantwortlich, am „hessischen Tor zur Welt“ sicherzustellen, dass weder Pflanzenschädlinge noch Krankheiten über diesen Weg nach Deutschland und in die EU verbracht werden. Heute besuchte Staatssekretär Daniel Köfer den Hessischen Pflanzenschutzdienst am Frankfurter Flughafen. Er würdigte die verantwortungsvolle Arbeit der Fachbehörde des Regierungspräsidiums Gießen, die selten im Rampenlicht steht, aber eine Schlüsselposition für den Schutz der Landwirtschaft, der Biodiversität und des europäischen Binnenmarktes hat: „Der Hessische Pflanzenschutzdienst übernimmt eine zentrale Rolle für die Sicherheit unserer heimischen Landwirtschaft und den Schutz der Biodiversität in ganz Europa“, betonte Köfer bei seinem Besuch.

„Die Grenzkontrollstelle (GKS) am Flughafen Frankfurt ist bundesweit – gemessen an den zu kontrollierenden Sendungsstückzahlen – die bedeutendste ihrer Art, mit weitem Abstand vor anderen Standorten wie dem Hamburger Hafen oder dem Flughafen Leipzig“, so der Leiter des Hessischen Pflanzenschutzdienstes, Dr. Christian Hillnhütter. „Sie ist ‚Port of First Entry‘ für Warensendungen aus aller Welt und trägt somit eine besondere Verantwortung für die phytosanitäre Sicherheit ganz Europas.“

Kontrolliert werden Importsendungen, aber auch Passagiere und Reisegepäck

Allein im vergangenen Jahr wurden hier fast 24.000 Import­sendungen von Obst, Gemüse und Pflanzen kontrolliert – immer mit dem Ziel, das Einschleppen gefährlicher Quarantäneschädlinge zu verhindern. 51 Sendungen mussten zurückgewiesen werden. Hauptgrund war dabei der Befall mit besonders aggressiven oder exotischen Schädlingen, darunter der Herbst-Heerwurm, der Asiatische Laubholzbockkäfer oder der Japankäfer, die auch in der heimischen Pflanzenwelt schwere Schäden verursachen können.

Dabei geht es nicht nur um die Überprüfung kommerzieller Sendungen. Auch Passagiere werden stichprobenartig auf unerlaubte pflanzliche Mitbringsel kontrolliert. Denn mit dem Reisegepäck gelangen mitunter selbst lebende Insekten unbemerkt ins Land und stellen ein erhebliches Risiko für heimische Kulturen und Ökosysteme dar. 2024 wurden bei insgesamt 721 solcher Kontrollen mehr als zehn Tonnen Obst, Gemüse, Schnittblumen und Pflanzen beschlagnahmt und unter Beachtung phytosanitärer Vorgaben fachgerecht entsorgt.

Zudem ist die Zahl der Postsendungen mit Saatgut ohne Pflanzengesundheitszeugnis, die über das Internationale Postzentrum (IPZ) Frankfurt in die EU eingeführt werden sollen, stark gestiegen. Waren es 2024 noch über 7.100 zurückgewiesene Postsendungen, so mussten 2025 bereits jetzt mehr als 28.100 Sendungen zurückgewiesen werden, um die Gefahr des Imports unerwünschter Schadorganismen zu vermeiden. Neben den täglichen Kontrollen am Flughafen steht der Pflanzenschutzdienst Hessen auch im innereuropäischen Handel vor enormen Aufgaben. Durch zahlreiche neue EU-Regelungen hat sich die Zahl der verpflichtend zu kontrollierenden Sendungen, Waren und Schadorganismen innerhalb weniger Jahre vervielfacht.

Arbeit im Schichtsystem an 365 Tagen im Jahr

Um alle Einfuhren kontrollieren zu können, arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hessischen Pflanzenschutzdienstes im Schichtsystem – an 365 Tagen im Jahr, mit großer Fachkompetenz und nach strengen internationalen Qualitätsstandards und Normen. Unterstützt werden sie dabei durch ein hochspezialisiertes Diagnoselabor am Standort Wetzlar. „Die Mitarbeiter leisten eine hochkomplexe Arbeit im anspruchsvollen Schichtdienst – oft fern der öffentlichen Wahrnehmung, aber mit immenser Wirkung. Ich danke ihnen für ihren täglichen Einsatz.“, betonte Staatssekretär Köfer. Die Behörde agiere täglich zwischen dem globalen Warenverkehr und dem regionalen Schutzauftrag und trage damit entscheidend zur Pflanzengesundheit und Wettbewerbsfähigkeit Hessens bei. 

Schlagworte zum Thema