Was ist der Unterschied zwischen Wetter und Klima? Wie beeinflusst der Klimawandel den Jahreszyklus der Biene und die Artenvielfalt? Wie können wir klimafreundlich mobil sein und bauen? Welche Auswirkungen bringt der Klimawandel für Böden und für die Landwirtschaft? Antworten auf diese und weitere Fragen können ab sofort auf dem Klimaerlebnispfad in Wehrheim erkundet werden. Auf rund sechs Kilometern durch das Bizzenbachtal gibt es hier viel zu entdecken und zu lernen: Mit Hilfe von Schautafeln werden Fragen rund um den Klimawandel beantwortet. An 15 Stationen können Interessierte zudem durch Spielgeräte und Experimentiermöglichkeiten selbst erleben und ausprobieren – und so fundiertes Wissen zum Klimawandel und seinen Folgen gewinnen. Umweltminister Ingmar Jung hat den Klimaerlebnispfad am Samstag nun gemeinsam mit Wehrheims Bürgermeister Gregor Sommer eingeweiht.
Land fördert mit einem Betrag in Höhe von 100.000 Euro
Das Land Hessen hat das Projekt mit einem Betrag in Höhe von 100.000 Euro gefördert. „Die Verantwortlichen haben hier etwas Besonderes geschaffen, das den Klimawandel als großes Thema unserer Zeit konkret vor Ort aufgreift. Das Umweltministerium hat dieses Anliegen über die Klimarichtlinie des Landes gerne unterstützt“, sagte der Umweltminister bei der Einweihung und erklärte: „Denn Klimaschutz ist Heimatschutz. Er trägt dazu bei, dass unser Hessen weiterhin lebenswert bleibt.“ Die Gesamtkosten des Projektes lagen bei 120.000 Euro. Auch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) war an dem Projekt beteiligt und hat inhaltlich bei der Umsetzung unterstützt.
Wie wird der hessische Wald fit für die Zukunft?
Besondere Stationen sind zudem der Klimawald Wehrheim und das Klimaklassenzimmer. Im Klimawald, dessen Errichtung die Mainova AG mit 20.000 Euro gefördert hat, wird der Frage nachgegangen, wie unsere Wälder fit für die Zukunft werden. Die Fläche ist Teil eines Forschungsprojektes der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt. Auf einer Versuchsfläche von 12.000 Quadratmetern wird untersucht, welche Baumarten in Zeiten des Klimawandels an Bedeutung gewinnen können. Zu den Baumarten, die erprobt werden, gehören beispielsweise Elsbeere, Spitz- und Feldahorn, Flatterulme, Hainbuche, Flaumeiche oder Esskastanie. Im Klimaklassenzimmer direkt neben dem Klimawald haben Schulklassen und Jugendgruppen die Möglichkeit, direkt in der Natur zu lernen und zu forschen.
„Es ist ein toller Ansatz, Veränderungen, aber auch Lösungsmöglichkeiten vor Ort und für alle Generationen ganz praktisch erlebbar zu machen“, erklärte der Umweltminister. Sein Dank gilt allen, die die Errichtung des Klimaerlebnispfades ermöglicht haben: „Ich bin mir sicher, dass der Pfad eine Bereicherung für alle Menschen aus Wehrheim, aber natürlich auch für Besucherinnen und Besucher aus der Region wird.“
Hintergrund:
Hessen unterstützt Kommunen bei Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung über die Klimarichtlinie des Landes. Kommunen, die, so wie Wehrheim, Teil des Bündnisses der Klima-Kommunen sind, erhalten eine 90-Prozent-Förderung für ihre Projekte.
Informationen zur Richtlinie: https://landwirtschaft.hessen.de/klimaschutz/foerderung-klimarichtlinie
Informationen zum Klimaerlebnispfad Wehrheim: https://www.wehrheim.de/bauen-umwelt/umwelt-abfallwirtschaft/klimaerlebnispfad/Öffnet sich in einem neuen Fenster