Umweltministerin Priska Hinz hat heute im Rahmen ihrer Sommerreise Bescheide über 220.800 Euro überreicht, die Heuchelheim auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützen. Die Förderung für 80 Prozent der Gesamtkosten bekommt Heuchelheim für die Umstellung auf regenerative Wärme- und Energieerzeugung der Gemeindeverwaltung in Form einer strombetriebenen Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärme) und der Errichtung einer Photovoltaikanlage.
„Wir machen Hessen klimaneutral. Dafür brauchen wir das Engagement der Kommunen vor Ort. Mit der Förderung über die kommunale Klimarichtlinie unterstützen wir die Kommunen finanziell auf ihrem Weg zur Klimaneutralität und bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels“, sagte Umweltministerin Priska Hinz. In Heuchelheim werden mit Unterstützung des Umweltministeriums erneuerbare Energien eingesetzt, fossile Energien reduziert und damit CO2-Emissionen gesenkt. „Das ist wichtig, um unsere Klimaziele zu erreichen“, so die Ministerin.
Die Treibhausgasemissionen in Hessen sollen bis zum Jahr 2025 um mindestens 40 Prozent im Vergleich zu 1990 gemindert werden. Das Ziel für 2030 soll durch das Hessische Klimagesetz, das erarbeitet wird, verschärft werden: Statt wie bisher geplant 55 Prozent, sollen nun 65 Prozent der Treibhausgasemissionen eingespart werden. Bis zum Jahr 2040 müssen die Emissionen um mindestens 88 Prozent sinken. 2045 soll Hessen klimaneutral sein.
Wärme und Kühlung aus der Tiefe und Solarstrom vom Dach
Die Gemeindeverwaltung sitzt im Heuchelheimer Ortskern, verteilt sich jedoch auf mehrere Liegenschaften. Der Gebäudekomplex im Linnpfad 30 stammt aus den 1970er Jahren und wurde in den 80er Jahren um einen Gebäudeanbau erweitert. Das Hauptgebäude wurde bereits im Jahr 2011 energetisch saniert. Im Rahmen der Baumaßnahmen eines weiteren Gebäudeteils entschied die Gemeinde, die zukünftige Wärmeerzeugung der Gemeindeverwaltung von Erdgas auf eine Sole-Wasser-Wärmepumpe (Luft-Wasser-Wärmepumpe) in Kombination mit Tiefenbohrung umzurüsten. Neben der Wärmepumpe wird von dem Solekreis noch parallel ein separater Wärmetauscher angeschlossen, um auch eine Kühlung des Gebäudes ohne Betrieb der Wärmepumpe zu realisieren.
Um den steigenden Strombedarf zu decken und Emissionen zu reduzieren, soll ergänzend die Dachfläche der Gemeindeverwaltung mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet werden. Mit der geplanten PV-Anlage kann der Bezug von Strom aus dem öffentlichen Versorgernetz in der Größenordnung von 13.075 kWh/a vermieden werden. Die nicht selbst nutzbare Strommenge der PV-Anlage (rd. 4.825 kWh/a) wird in das Netz der öffentlichen Versorgung eingespeist. Somit wird der fossile Primärenergiebedarf reduziert und es können zukünftig jährlich mehr als 28 Tonnen CO2-Äquivalent eingespart werden.
Hintergrund
Mit der Klimarichtlinie werden seit 2016 Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen hessischer Kommunen gefördert. Außerdem können Öffentlichkeitsarbeit, Bildungs- und Informationsinitiativen im Klimabereich sowie die Beteiligung an Wettbewerben finanziell unterstützt werden. Kommunen und kommunale Unternehmen können hierüber Fördermittel unter anderem zur Umsetzung ihrer Klimaschutzpläne beantragen. Von 2016 bis 2021 konnten insgesamt 230 kommunale Vorhaben mit einem Fördervolumen von mehr als 18 Millionen Euro bewilligt werden. Maßnahmen von Klima-Kommunen und für Kommunen mit Windenergieanlagen werden mit 100 Prozent gefördert.
Weitere Informationen: https://umwelt.hessen.de/klimaschutz/klimarichtlinie