Es ist ein wichtiger Termin für die Bergsträßer Winzer: beim Weinbautag in Bensheim steht der Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt. Staatssekretär Michael Ruhl würdigte in seinem Grußwort den Weinbau an der Hessischen Bergstraße als ein Kleinod der hessischen Weinkultur. „Das Weinbaugebiet gilt als Frühlingsgarten Deutschlands – der hier seit Jahrhunderten nachhaltig betriebene Weinbau hat Zukunft. Er steht für Qualität, Genuss und Erhalt einer ganz besonderen Kulturlandschaft, die auch wichtiger Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten ist. Das Land Hessen unterstützt die hessische Weinwirtschaft daher auch zukünftig als verlässlicher Partner für eine zukunftsfähige Entwicklung des Weinbaus an der Hessischen Bergstraße und im Rheingau“, betonte Staatssekretär Michael Ruhl aus dem Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat, anlässlich des 13. Bergsträßer Weinbautags heute in Bensheim. „Unser gemeinsames Ziel ist es, optimale Bewirtschaftungsmethoden zu entwickeln, die auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten ein auskömmliches Wirtschaften der Weinbaufamilien sichern und gleichzeitig Lösungsansätze zur Weiterentwicklung des Weinbaus unter Nachhaltigkeits- und Klimaanpassungsaspekten eröffnen. Dieses Ziel können wir nur gemeinsam und in einem konstruktiven Austausch erreichen“, führte Staatssekretär Ruhl weiter aus.
Zukunftsfähige Entwicklung im Weinbau wird weiter unterstützt
In seinem Statement betonte der Staatssekretär außerdem, dass das Land Hessen auch in Zukunft die weinbaulichen Betriebe an der Hessischen Bergstraße durch gezielte Fördermaßnahmen bei der Erhaltung des Steillagenweinbaus unterstützt. Ein besonderes Anliegen ist ihm, zukünftig die besonders umweltfreundliche Anwendung von Pheromonen zur Bekämpfung der Traubenwickler im Anbaugebiet auszuweiten. Auch hierfür stellt das Land Fördermittel bereit. Die zukunftsfähige Entwicklung der hessischen Weinbaubetriebe wird außerdem durch Förderangebote zur Umstrukturierung der Rebflächen, zum Beispiel bei der Anpflanzung krankheitstoleranter und klimaangepasster Rebsorten und bezüglich energieeffizienter und qualitätsverbessernder Investitionen in Kellerwirtschaft und Vermarktung gefördert. „Unser Leitbild in Hessen bleibt dabei stets die familiengeprägte Struktur des Weinbaus: sie stärkt die regionale Wertschöpfung, den Erhalt der Kulturlandschaft und sorgt für wertvolle Lebensmittel - unabhängig ob konventionell oder ökologisch angebaut.“
Besonders lobte Staatssekretär Ruhl das ausdauernde Engagement der Bergsträßer Winzerinnen und Winzer, sich neuen Herausforderungen nicht zu verschließen, durch kontinuierliche Fort- und Weiterbildung stets am Puls der Zeit zu bleiben und die lange Weinbautradition behutsam aber beständig unter Berücksichtigung neuer Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung weiterzuentwickeln.
Hintergrund:
Die „Hessische Bergstraße“ ist mit 462 Hektar Rebfläche eines der kleinsten deutschen Weinanbaugebiete. Ein hoher Anteil an Steillagenflächen (ca. 15 % der Anbaufläche) ist prägend für das Bild der Kulturlandschaft und bildet ein wertvolles Agrarökosystem in Südhessen. In dem Anbaugebiet wirtschaften rund 350, weit überwiegend familiengeführte Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe. Die wichtigsten Rebsorten sind Riesling, Grauer Burgunder und Spätburgunder. Daneben zeichnet sich das Anbaugebiet traditionell durch eine hohe Rebsortenvielfalt aus, die sowohl historische als auch neue, widerstandsfähige und klimaangepasste Rebsorten umfasst.