Kräuter mit Konzept: Familiengärtnerei in Wiesbaden verbindet Tradition und Innovation
Tag zwei seiner Sommertour führte Landwirtschafts- und Umweltminister Ingmar Jung in die Welt der Kräuter- und Gemüsepflanzen: Mehr als 100 verschiedene gibt es bei der Mulke Topfkräuter GmbH im Wiesbadener Stadtteil Delkenheim zu entdecken. In ihrem 1904 gegründeten Familienbetrieb zeigen die Schwestern Christine Bücher und Claudia Mulke-Gottmann gemeinsam mit ihrem Vater Klaus Mulke, wie sie präzise Gärtnerei und regionale Wertschöpfung erfolgreich zusammenbringen. Beim Rundgang gab es Einblicke in den ökologischen Gartenbau mit Bioland-Kräutern auf 30.000 Quadratmetern Anbaufläche. „Ein toller Betrieb mit Wurzeln und Vision: Hier entstehen mit Leidenschaft und Expertise hochwertige Produkte für eine gesunde Ernährung“, zeigte sich Jung beeindruckt. Begleitet wurde die Betriebsbesichtigung auch vom Gartenbauverband Baden-Württemberg-Hessen e.V.. Landespräsident Hessen Stefan Emert und Hauptgeschäftsführer Thomas Heiland tauschten sich gemeinsam mit Staatsminister Ingmar Jung und der Betreiberfamilie zu nachhaltiger Produktion, Biodiversität und dem Klimawandel, aber auch über den Fachkräftebedarf und Bürokratieabbau aus. „Gartenbau ist ein prägender Bestandteil der ländlichen und städtischen Räume – ein gestaltendes Element unserer Kulturlandschaft. Mit unserem ‚Maßnahmenpaket Zukunft Gartenbau‘ stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsperspektiven unserer heimischen Gartenbaubetriebe“, betonte Ingmar Jung bei dem Termin am Donnerstagmorgen. Andreas Klein, Vorsitzender des Hessischen Landesverbands Erwerbsobstbau e.V., brachte die Perspektiven des Obstbaus in die Diskussion ein und erläuterte unter anderem die Herausforderungen durch den Mindestlohn.
Waldentwicklung mit Weitblick im Forstamt Hessisch Lichtenau
Wie Hessens Experten den Wald von morgen gestalten, davon konnte sich der Forstminister bei seinem nächsten Halt am Donnerstag überzeugen: Im Forstamt Hessisch Lichtenau gab Forstamtsleiter Matthias Dumm mit seinem Team von Hessen-Forst einen Einblick in moderne Waldentwicklung. Auf der Baumkronenterrasse der Bilsteingaststätte im Kaufunger Wald tauschte sich Jung zusammen mit dem kommissarischen Leiter des Landesforstbetriebs Hessen-Forst, Dr. Bernhard Graf von Finckenstein, und Hessen-Forst-Mitarbeitern zur Entwicklung klimastabiler Wälder, den Effekten des FSC-Moratoriums und dem Einsatz moderner Technik bei der Bestandserschließung aus. Natürlich waren auch die neuen Waldentwicklungsziele, die das Land Hessen vor Kurzem veröffentlicht hat, Thema. Forstminister Ingmar Jung sagte hierzu: „Die Waldentwicklungsziele sind auf wissenschaftlicher Grundlage entstanden, mit ihnen machen wir den Wald fit für die Zukunft. Durch die Erweiterung der möglichen Mischbaumarten ermöglichen wir unseren Waldbesitzern mehr Flexibilität im Umgang mit klimatischen Veränderungen und geben den Försterinnen und Förstern mehr Handlungsoptionen und Verantwortung für ihre Wälder.“
Moderne Milchviehhaltung mit Verantwortung
Am Freitag startete die Sommertour des Landwirtschaftsministers mit einem landwirtschaftlichen Hofbesuch: Im nordhessischen Diemelsee überzeugte sich Jung bei der Bornemann Agrar GbR, wie moderne Milchviehhaltung Verantwortung für das Tierwohl und die regionale Wertschöpfung übernimmt. Der Betrieb wird von Karl-Friedrich Bornemann und seiner Frau Silke, zusammen mit den beiden Söhnen Tim und Steffen Bornemann, geführt. 1963 siedelte der Hof vom Ortskern an seine heutige Stätte aus und fußt mit Milchviehhaltung, Mastschweinen und Lohnarbeiten auf drei Standbeinen: 125 Kühe, knapp 1500 Mastplätze für Schweine sowie Getreideernte, Gülleausbringung, Pflanzenschutz, Aussaat, Bodenbearbeitung und Düngung gehören zum Aufgabenspektrum. Der Hof ist ein gern besuchtes Ausflugsziel für Kindergärten und Schulen. Begleitet wurde Landwirtschaftsminister Jung bei seinem Besuch vom Präsidenten des Hessischen Bauernverbandes, Karsten Schmal, dem Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes Waldeck, Heiko Kieweg, sowie Kreislandwirt Martin Vollbracht. Zur Sprache kamen dabei unter anderem aktuelle Themen wie Tierhaltung, Digitalisierung, Afrikanische Schweinepest und natürlich Förderungen für die hessische Landwirtschaft. Staatsminister Jung erklärte hierzu: „Unsere hessischen Milchviehbetriebe sind von größter Bedeutung für uns. Wir wollen eine positive Entwicklung für sie vorantreiben – mit praxistauglichen Rahmenbedingungen, weniger Bürokratie und gezielten Förderungen, die unseren Landwirten, dem Tierwohl und dem Erhalt unserer Kulturlandschaft dienen.“