Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Regionales Phosphor-Recycling in Hessen

Uhr

Bürgerhaus Kleinlinden, Zum Weiher 33, 35398 Gießen-Kleinlinden

Einladung zum Hessischen Phosphordialog

„Business to Business“

Gemeinsam mit der Deutschen Phosphor-Plattform DPP e.V., die es sich zum Ziel gemacht hat, ein nachhaltiges Phosphormanagement in den deutschsprachigen Ländern voranzutreiben, organisiert das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat (HMLU) den Hessischen Phosphordialog am 03. Dezember 2024 in Gießen-Kleinlinden.

Mit der im Jahr 2017 in Kraft getretenen Novelle der Klärschlammverordnung wird die Phosphorrückgewinnung ab 2029 für alle kommunalen Kläranlagenbetreiber verpflichtend, sofern ihr Klärschlamm einen Phosphorgehalt von mindestens 20 g je kg Trockenmasse (TM) enthält.

Die Pflicht zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm ist ein Meilenstein des Umwelt- und Ressourcenschutzes. Es stellt die Kläranlagenbetreiber aber auch vor eine völlig neue Herausforderung. Auf dem Markt existieren bereits vielfältige Phosphorrückgewinnungsverfahren, deren Entwicklungsstand bzw. Anwendungsreife sehr unterschiedlich sind. Die Wahl des Verfahrens richtet sich stark nach regionalen Gegebenheiten und Schwerpunktsetzungen. In diesem Sinne soll der Hessische Phosphordialog am 03.12.2024 der Marktsondierung und Vernetzung dienen und den dringenden Aufbau der Infrastruktur zur Phosphorrückgewinnung beflügeln.

Die Veranstaltung widmet sich explizit dem Thema „Business to Business“ (B2B). Hierzu werden Kläranlagenbetreiber und Betreiber von Klärschlamm(mit)verbrennungsanlagen die Gelegenheit haben, um mit Technologieanbietern in Gesprächsrunden konkrete Fragen zum Thema Phosphorrückgewinnung zu erörtern und ggf. gemeinsam Lösungen voranzutreiben. Die Technologien sind für eine Phosphor-Rückgewinnung aus der wässrigen Phase, dem Klärschlamm selbst, aber auch aus der Asche von Verbrennungsanlagen entwickelt worden.

Anmeldung zum hessischen Phosphordialog

Die Anmeldung Öffnet sich in einem neuen Fenstererfolgt über das Beteiligungsportal Hessen.

Mit der Anmeldung zum Hessischen Phosphordialog am 03. Dezember 2024 bitten wir gleichzeitig um Einwilligung zur Veröffentlichung und Speicherung von Fotos, zur Weitergabe an die Presse sowie zur Speicherung der personenbezogenen Daten.

Die Teilnahme ist kostenlos. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.

Moderation: Simone Apitz (HMLU) und Tabea Knickel (DPP)

Ab 09:30 Uhr  Registrierung mit Begrüßungskaffee

10:00 Uhr Grußwort des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat (HMLU)
Kristine Exner, Abteilungsleiterin

10:10 Uhr Rechtliche und allgemeine Rahmenbedingungen
Simone Apitz (HMLU)

10:30 Uhr Aktueller Sachstand Thermische Verwertung und Phosphorrückgewinnung Gießen
Thomas Becker (MWB), Matthias Funk (Stadtwerke Gießen)

11:00 Uhr Genehmigungsrechtliche Fragestellungen bei der Zulassung von Klärschlammverbrennungsanlagen – Ein Erfahrungsbericht
Frau Steiner (RP Gießen)

11:30 Uhr Dezentrale P-Rückgewinnung aus Klärschlamm auf dem Klärwerk Schlitz - ein langer Weg mit kurzem Genehmigungsverfahren
Prof. Dr.-Ing. Ulf Theilen, Prof. Dr.-Ing. Harald Weigand (Technische Hochschule Mittelhessen / TransMIT GmbH), Dipl.-Ing. Frank Jahn (Stadtwerke Schlitz)

 

12:00 Uhr Mittagspause

 

13:00 Uhr Phosphorrückgewinnungsverfahren - Aktueller Stand
Tabea Knickel (Deutsche Phosphor-Plattform DPP e.V.)

13:20 Uhr Anmoderation der B2B – Gespräche und Kurzvorstellung der Technologieanbieter

13:50 Uhr Gruppeneinteilung B2B

14:00 Uhr B2B – Gespräche – Teil 1

15:00 Uhr Kaffeepause

1:30 Uhr B2B – Gespräche – Teil 2

16:30 Uhr Feedback aus den B2B Gesprächen und Fazit

16:45 Uhr Ende

Dienstag, 03. Dezember 2024

10:00 – 16:45 Uhr

Einlass ab 09:30 Uhr. Bitte lassen Sie sich vor Beginn des Programms am Eingang zum Veranstaltungssaal registrieren.

TAGUNGSORT

Bürgerhaus Kleinlinden

Zum Weiher 33

35398 Gießen-Kleinlinden

Lageplan und Wegbeschreibung siehe Anlage.

ORGANISATION DER VERANSTALTUNG

Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat (HMLU) Mainzer Straße 80, 65189 Wiesbaden

ALLGEMEINE HINWEISE

Die Veranstaltung ist kostenfrei. In der Mittagspause wird ein warmer Imbiss angeboten.

DATENSCHUTZ

Mit Anerkennung der Datenschutzhinweise sind Sie damit einverstanden, dass das HMLU Ihre personenbezogenen Daten für die Organisation der Veranstaltung nutzt. Bitte informieren Sie uns, sofern wir Sie als Interessierte in unseren Einladungsverteiler für künftige Veranstaltungen des Hessischen Phosphordialogs aufnehmen dürfen. Wenn kein Interesse an Einladungen zu weiteren Veranstaltungen des Hessischen Phosphordialogs besteht, teilen Sie uns dies bitte unter simone.apitz@landwirtschaft.hessen.de mit. Die Datenbestände werden nach den Sicherheitsrichtlinien des Landes Hessen geschützt und nicht an Dritte weitergegeben.

Seit 2014 hat die Europäische Kommission den Rohstoff Phosphor als (versorgungs-)kritischen Rohstoff eingestuft, da einerseits eine hohe Abhängigkeit vom Rohstoff besteht, andererseits die Europäische Union über keine nennenswerten eigenen Lagerstätten verfügt. Mit dem Inkrafttreten der Novelle zur Klärschlammverordnung in 2017 besteht deshalb für viele Kläranlagenbetreiber die Pflicht, Phosphor aus dem Klärschlamm bzw. der Klärschlammasche für die Wiederverwendung zurückzugewinnen.

Um die Abhängigkeit von Primärphosphaten zu verringern, besteht seit dem Jahr 2017 die Möglichkeit, Demonstrationsprojekte zur Phosphorrückgewinnung sowie Machbarkeitsstudien für regionale und interkommunale Lösungen in Hessen zu fördern. Ziel ist es, die mit Inkrafttreten der Novelle der Klärschlammverordnung eingeführte Pflicht zur Phosphorrückgewinnung möglichst schnell in Hessen umzusetzen. Gleichzeitig soll damit ein Anreiz zum beschleunigten Ausstieg aus der direkten landwirtschaftlichen Verwertung von Klärschlämmen in Hessen geschaffen werden. Denn einerseits ist Phosphor ein für alle Lebewesen notwendiges, nicht substituierbares Element und essentiell für das Pflanzenwachstum. Aufgrund seines limitierten Vorkommens auf dem Planeten sollte Phosphor aus Prozessen zurückgewonnen und wieder genutzt werden. Andererseits ist das über Jahre hinweg praktizierte Aufbringen von Klärschlämmen zu Düngezwecken nicht zukunftsfähig, da damit gleichzeitig Problemstoffe wie Mikroplastik und Medikamentenrückstände in die Umwelt gelangen.

Die Deutsche Phosphor-Plattform DPP e.V. unterstützt bei der Vermittlung von Wissen und Verfahren zum Phosphor-Recycling ihre Mitglieder, sowie die Kommunen und Verbände bei der Umsetzung der Phosphor-Rückgewinnung. Das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt ist sein 2019 Mitglied der DPP und bringt sich durch eine Vorstandstätigkeit aktiv in die Belange des Vereins ein.

Die mit der Novelle eingeräumten Übergangsfristen zur Etablierung einer Phosphorrückgewinnung schmelzen dahin. Deshalb müssen Abstimmungsprozesse auf kommunaler Ebene, die Konzeptionierung, Planung und Umsetzung von Investitionsvorhaben und die damit verbundenen Zulassungsverfahren zügig in Angriff genommen werden.

Luftaufnahme auf eine Kläranlage