Ein Rebhuhn steht im Gras.

Rebhuhn

Das Rebhuhn Schreitet über die Feldflur und Brachflächen – mit dem Programm „Förderung von Leitarten der Feldflur“ will das Land Hessen dem Rebhuhn wieder einen geeigneten Lebensraum schaffen.

Das Rebhuhn ist ein etwa taubengroßer, rundlich wirkender Hühnervogel mit kurzen, gerundeten Flügeln. Die Oberseite ist braun-grau, Hals und Bauchseite sind grau gefärbt. Der kurze Schwanz ist rotbraun und zeigt, anders als beim Haushuhn, nach unten. So ist das Rebhuhn am Boden perfekt getarnt.

Die Küken des Rebhuhns fressen in den ersten beiden Lebenswochen ausschließlich Insekten. Erst danach wird pflanzliche Nahrung aufgenommen. In Gefahrensituationen wird vom typisch langsam schreitenden Gang in ein sehr schnelles Rennen gewechselt. Flüge finden nur in Bodennähe statt und machen dann deckungsreichen Bewuchs erreichbar.

Steckbrief Rebhuhn

Ursprünglich in der asiatischen Steppe zuhause wurden Rebhühner mit Beginn des Ackerbaus in klein parzellierten Wiesen- und Feldlandschaften Europas heimisch. In Feld- und Wegrainen, auf unbefestigten Wegen sowie in Altgrasstreifen und niedrigen Gebüschen finden Rebhühner ihre vielfältige Nahrung. Diese Strukturvielfalt schützt und ernährt, das Nest und den Nachwuchs. Rebhühner sind zudem meist standorttreu und bei uns in tieferen Lagen mit trockenwarmem, schneearmem Klima verbreitet.

1. Durch Bebauung, Straßenbau, Flurbereinigung und Intensivierung der Landwirtschaft wird der typische Lebensraum stark verändert und eingeengt.

2. Die Landschaft ist strukturarm und ausgeräumt. So fehlen ruhige Brutplätze und ein auskömmliches Nahrungsangebot. Die verbliebene Vegetation bietet keine Deckung mehr. Das gilt für bewirtschaftete Nutzflächen genauso wie für private Gärten.

3. Pflanzenschutzmittel reduzieren das natürliche Vorkommen von Insekten und Wildpflanzen im Habitat.

4. Da Rebhühner selten höher als zwei Meter über dem Boden fliegen, werden an viel befahrenen Straßen ganze Familienverbände Opfer der vorbeifahrenden Fahrzeuge.

6. Wenn die Deckung im Offenland und in den Siedlungen fehlt, gewinnen die zahlreichen Fressfeinde* der Rebhühner schnell die Oberhand und dezimieren die Populationen deutlich.

* Fuchs, Waschbär, Wildschwein, Greifvögel, Marder, Krähe sowie Katzen und Hunde

7. Anhaltend nasskalte Wetterlagen im Frühjahr und Sommer sowie schneereiche Winter sind lebensgefährlich für Rebhühner. Schutz bieten großblättrige Pflanzen, niedrige Hecken oder Böschungskanten.

Die Zukunft der Rebhühner hängt von der Landnutzung ab. Kleinparzellige Ackerflächen mit artenreichen Feldrainen würden ein ausreichendes Angebot an Nahrungs- und Deckungspflanzen bereitstellen. Die Zahl der ackerbaulichen Kulturen je Landschaft könnte gesteigert werden.

Düngemitteln, Herbizide und Insektizide verdrängen Wildkräuter und ackertypische Lebensgemeinschaften. Eine deutliche Erhöhung des Brachflächenanteils und das längere Belassen von Stoppelfeldern würden den Lebensraum verbessern. Zum Brüten brauchen Rebhühner vorjährige Vegetation.

Strukturvielfalt kann durch niedrige Hecken und mehrjährige Säume initiiert werden. Die naturnahe Kulturlandschaft braucht mehr ungemähte Wegränder. Auf Mulchmahd sollte verzichtet werden.

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