Preisträgerinnen LandHeldinnen

Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Heimatministerium zeichnet 5 Hessinnen als LandHeldinnen aus

Preis für erfolgreiche, engagierte und mutige Frauen im ländlichen Raum zum zweiten Mal vergeben.

„Die Frauen in unseren ländlichen Räumen leisten vielfach Beachtliches - das machen wir mit der Auszeichnung ‚LandHeldin‘ sichtbar. Der Preis würdigt das Engagement von Frauen und rückt ins Rampenlicht, welch große und nachhaltige Wirkung ihr Einsatz im ländlichen Raum hat. Wir hoffen, damit auch andere zu motivieren und zu ermutigen,“ sagt Heimatminister Ingmar Jung anlässlich der feierlichen Preisverleihung heute auf Burg Gleiberg. Der gemeinsam vom Netzwerk LandHessinnen und dem hessischen Heimatministerium vergebene Preis wird in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Der mit insgesamt 8000 Euro dotierte Preis geht in diesem Jahr an fünf Frauen, die von der achtköpfigen und rein weiblich besetzten Jury unter 130 Bewerbungen ausgewählt wurden. 

„Die eingegangenen Bewerbungen zeigen eindrücklich die große Bandbreite der Leistungen und des Engagements, das wir mit dem Preis LandHeldin auszeichnen“, sagt Staatsminister Jung. Dieses decke alle Altersgruppen und zahlreiche Handlungsfelder ab und reiche von sozialem Engagement im Ehrenamt über erfolgreiche Unternehmerinnen bis hin zu politischem Einsatz gegen Rechtsextremismus und für die Stärkung der Zivilgesellschaft.

Das Netzwerk LandHessinnen besteht aus Frauen, die sich aus verschiedenen Institutionen und Initiativen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Regionalentwicklung und Verwaltung in Hessen zusammengeschlossen haben. Ziel ist, Frauen in ländlichen Räumen zu stärken und zu vernetzen. „Mit dem Preis der LandHeldin öffnen wir die Schubladen, in die sich Frauen in den ländlichen Räumen leider häufig noch gesteckt sehen. Wir zeigen die, die sich trauen – und geben hoffentlich Impulse, dass sich noch viel mehr Frauen trauen“, so Bärbel Spohr vom Netzwerk LandHessinnen.

Das sind die LandHeldinnen 2024:

  • Bianca Hofmeister (Diemelsee-Adorf): die 25-jährige gelernte Garten- und Landschaftsbauerin möchte andere junge Frauen für eine Ausbildung in „klassischen Männerberufen“ begeistern. Sie selbst bildet sich ständig weiter, auch in vermeintlichen Männerdomänen wie LKW fahren oder Baumfällen. Zudem ist sie ehrenamtlich als 1. Vorsitzende der Landjugendortsgruppe in Adorf aktiv und Beisitzerin im Vorstand des Landesverbandes der Hessischen Landjugend. Hier reicht ihr Themenspektrum von politischer Bildung über Werbung für Ausbildungsberufe und gendersensible Jugendarbeit bis hin zu Brauchtumspflege, die ihr als Volkstänzerin sehr am Herzen liegt.
  • Ulrike Traxler-Schmoranz und Ulrike Fey (Lich-Eberstadt) sind Gründerinnen des Vereins Dorf- und Kulturladen Eberstadt eV., der aus einem renovierungsbedürftigen Herrenhaus der Zisterziensermönche seit 2009 eine Kommunikations- und Einkaufsmöglichkeit in Lich-Eberstadt geschaffen hat. Die beiden motivieren den Vorstand, den Verein und die Helferinnen und Helfer und sorgen für die Integration neu Zugezogener. Ohne die beiden wäre das Vorzeigeobjekt der Stadt Lich nicht entstanden, welches nun noch im Obergeschoss um Co-Working- und Seminarräume ergänzt wird.
  • Regina Ziegler-Dörhöfer (Schwalmstadt-Allendorf): Vor sieben Jahren zog die heute 44-jährige aus dem Rhein-Main-Gebiet nach Nordhessen auf einen Bauernhof, baute dort die landwirtschaftliche Direktvermarktung auf, öffnete den Hof als Klassenzimmer, eröffnete ein „Fassdorf“ mit sechs Familienholzfässern und passendem Bauernhofprogramm. Außerdem hält der Hof auch zwei (künftig drei) Wohnplätze für Begleitetes Wohnen in Familien (BWF/Familienwohnen) in Kooperation mit Vitos vor. Vor allem junge Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen erhalten die Chance, durch familiäres Hofleben zur Selbständigkeit zu finden und fassen im Umgang mit Mensch und Tier neues Selbstvertrauen. Ihre Tätigkeit führt zu einer Diversifizierung des Betriebes, gleichzeitig bringt sie die Landwirtschaft einem breiten Publikum näher.
  • Silke Jordan (Wesertal): Als Initiatorin und Mitbegründerin des Vereins „Wesertal ist bunt e.V.“ setzt sie sich für demokratischen Werte wie Vielfalt, Toleranz und Respekt ein und leistet Aufklärungsarbeit, um extremen Gesinnungen, Hass und Fremdenfeindlichkeit zu begegnen und vorzubeugen. Zudem bemüht sich der Verein, das vom Landkreis Kassel gekaufte Haus Mühlenplatz 7 als Gemeinschaftsort zu etablieren. Silke Jordan ist zudem in der Flüchtlingshilfe aktiv, wobei ihr Engagement vom Kümmern um kaputte Waschmaschinen oder der Suche nach Bekleidung und Einrichtungsgegenständen über die Einrichtung und Organisation von Deutschkursen mit Kinderbetreuung, Behördengänge bis hin zur Lösung zwischenmenschlicher Konflikte reicht. 

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