Um in unserer globalisierten und digitalen Welt kompetente Kaufentscheidungen treffen zu können, braucht es Wissen, Information und Kompetenz seitens der Konsumenten. Das Hessische Verbraucherschutzministerium stellt daher finanzielle Mittel für Verbraucherberatung, Verbraucherinformation und Verbraucherbildung in Hessen zur Verfügung.
Das Hessische Verbraucherschutzministerium fördert zwei Beratungsorganisationen finanziell, die mit einem dichten Netz von Beratungsstellen und ihren kompetenten Experten Menschen in Hessen beraten:
Diese bewährte Zweigleisigkeit garantiert eine hessenweite Struktur von Verbraucherberatungsstellen. Dabei setzen wir intensiv auf die Sensorfunktion der Verbraucherorganisationen, weil sie mögliche Marktungleichgewichte frühestmöglich erkennen und benennen können. Sie leisten einen wichtigen Beitrag dazu, Verbraucherinnen und Verbraucher vor Benachteiligungen durch unüberschaubare Angebote, irreführende Angaben und mangelhafte Informationen besser zu schützen. Das Verbraucherschutzministerium führt selbst keine Verbraucherberatung durch.
Hessen fördert Beratung
Neben der institutionellen Förderung der Verbraucherorganisationen fördert das Land Hessen zusätzlich Projekte, die besondere Zielgruppen oder Kundenkreise unterstützen
Bei Verbraucherinnen und Verbrauchern, die ihre Energierechnungen nicht bezahlen können, wird Strom und Gas abgestellt. Die sozialen und wirtschaftlichen Folgen können verheerend sein.
Das Projekt „Hessen bekämpft Energiesperren“ zielt darauf ab, hessenweit Zahlungsprobleme rund um die Energierechnung anzugehen, die Ursachen herauszufinden und beratend Lösungen für die Betroffenen zu finden. Die Beratung ist für Verbraucherinnen und Verbraucher, die in Hessen wohnen, kostenlos.
Die Verbraucherzentrale Hessen e. V. hat gemeinsam mit anderen Verbraucherzentralen eine App erstellt, auf der Sie herausfinden, welche Rechte Sie haben, wenn Ihr Flug verspätet, gestrichen oder umgebucht wurde oder das Gepäck weg ist.
Die Flugärger-AppÖffnet sich in einem neuen Fensterstelltein digitales Beratungsangebot dar, das bundesweit Verbraucherinnen und Verbrauchern ermöglicht, Ansprüche bequem und kostenlos zu berechnen und bei der Fluggesellschaft geltend zu machen. Die Flugärger-App wurde als vom Land Nordrhein-Westfalen gefördertes Projekt von der Verbraucherzentrale NRW im Oktober 2019 gestartet und wird mittlerweile von den Verbraucherschutzministerien der Länder Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein finanziert.
Damit Verbraucherinnen und Verbraucher aus Hessen Nutzen und Nachteile von Algorithmen einschätzen können, bietet die Verbraucherzentrale Hessen e. V. mit ihrem Informationsangebot „Algo...was?!“Öffnet sich in einem neuen Fenster leicht verständliche, nutzerorientierte Hintergrundinformationen und Praxistipps. Mehrere Podcast-Folgen und ein Erklärfilm bieten Hilfreiches und Nützliches für fast jede Zielgruppe.
Die Kampagne "Algo...was?!" wird gefördert vomHessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Hessen checkt Strom!
Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit verbinden
Mit dem Projekt „Hessen checkt Strom!“ erhalten Menschen in Hessen mit geringem Einkommen oder eine kleine Rente eine kostenlose Energieeinsparberatung und die Möglichkeit ihr Gerät zu tauschen.
Mit Bildungsprojekten kann das Hessische Verbraucherschutzministerium strukturelle Herausforderungen systematisch angehen und dafür sorgen, dass die Informationen auch direkt bei Betroffenen ankommen.
Das Thema Verbraucherbildung steht seit 2011 schulformübergreifend auf dem hessischen Lehrplan für das Fach Politik und Wirtschaft. Die Schülerinnen und Schüler werden durch den Unterricht befähigt, Konsumentenentscheidungen als kritische Verbraucher – auch im Sinne von Nachhaltigkeit – begründet zu treffen.
Die Arbeit an den Schulen wird durch das beim Hessischen Kultusministerium angesiedelte Programm "Schule & Gesundheit"Öffnet sich in einem neuen Fenster unterstützt. Ziel aller Maßnahmen ist die Integration von Themen der Ernährungs- und Verbraucherbildung in den Unterricht möglichst vieler Fächer, ergänzt durch übergreifende Projekte und Maßnahmen.
Das Hessische Verbraucherschutzministerium unterstützte dafür die Verbraucherzentrale Hessen e. V. beim Aufbau einer LehrerInfothekÖffnet sich in einem neuen Fenster finanziell.Die LehrerInfothek bietet Lehrerinnen und Lehrern aktuelle Materialien zu rechtlichen und wirtschaftlichen Verbraucherthemen, die für die Gestaltung des Unterrichtsangebotes besonders geeignet sind. Die Überarbeitung der Plattform wurde vom Kultusministerium gefördert.
Mit dem Angebot des MaterialkompassÖffnet sich in einem neuen Fenster bietet der Verbraucherzentrale Bundesverband eine Fülle an weiteren frei zugänglichen Unterrichtsmaterialien zu allen Themen der Verbraucherbildung für Lehrerinnen und Lehrer an. Die Materialien unterliegen einer unabhängigen Qualitätsprüfung.
Haushaltsführung: Zeit- und Arbeitsplanung, den Umgang mit den eigenen Finanzen, richtige Textilpflege und Reinigen mit System, Umgang mit Werbung, neutrale Informationsbeschaffung
Ernährung: Basiswissen über Ernährung, Zucker und Zusatzstoffe in Getränken, versteckte Fette in Fast Food, Trendprodukte und Ernährungslehre, Kochkurse
Rechtliches: Grundkenntnisse Verbraucherrechte, Internetfallen und die Frage, ob jeder Kauf rückgängig gemacht werden kann
Vorsorge: Altersvorsorge und die Auswahl der richtigen Versicherungen
Digitale Welt: Smartphones, Tablets und Soziale Netzwerke
Die Angebote beleuchten Themen wie Konsum und Lebensstil aus verschiedensten Blickwinkeln. Einbezogen werden auch Aspekte wie die Nutzung der natürlichen Lebensgrundlagen, die gerechte Verteilung von Wohlstand in der Welt und die Teilhabe an der Zukunft.
Erfolgreiche Auswertung des Projekts durch Uni Gießen
Die Justus-Liebig-Universität GießenÖffnet sich in einem neuen Fenster hat dieses Projekt evaluiert und positiv bewertet. Die Evaluation hat gezeigt, dass es erstmals gelungen ist, ein Netzwerk mit einer Vielzahl an Trägern als Kooperationspartnern aufzubauen. Mit dem Projekt gelingt es, junge Menschen mit niedrigem Bildungsstand und mit Migrationshintergrund zu erreichen.
Geflüchtete als Neuankömmlinge in der deutschen Gesellschaft sind oftmals mit den Bedingungen, die sie hier als Verbraucherinnen und Verbraucher vorfinden, noch nicht vertraut. Häufig fehlen ihnen grundlegende Kenntnisse des deutschen Rechts- und Wirtschaftssystems. Sie haben Fragen rund ums Konto, die Lebensführung und Wohnen – und brauchen dazu leicht verständliche Informationen. Hier setzt das Projekt „Verbraucherkompetenz für Flüchtlinge“ an.