Gruppenbild Preisträger Klima-Kommunen

Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

60.000 Euro Preisgeld für vorbildliche Kommunen und Landkreise

Auf der zentralen Klimaveranstaltung „Klima.Zukunft.Hessen“ in Frankfurt präsentierten Akteurinnen und Akteure aus ganz Hessen heute, wie die Vision eines zukunftsfesten und lebenswerten Bundeslandes konkret Gestalt annimmt. Sechs herausragende hessische Klimaprojekte wurden beim Wettbewerb ausgezeichnet.

Wie gelingt kommunaler Klimaschutz, der den Alltag besser macht? Auf der zentralen Klimaveranstaltung „Klima.Zukunft.Hessen“ in Frankfurt präsentierten Akteurinnen und Akteure aus ganz Hessen heute, wie die Vision eines zukunftsfesten und lebenswerten Bundeslandes konkret Gestalt annimmt. Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich bei der Veranstaltung zur Zukunft der hessischen Klimapolitik aus. Neben Beiträgen zum Klimaplan Hessen und thematischen Fachforen wurden sechs hessische Kommunen und Landkreise für ihre herausragenden Projekte im Bereich Klimaschutz, Klimafolgenanpassung und der Sonderkategorie „Mehr Klimaschutz, mehr Klimaanpassung, mehr Lebensqualität“ vom Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt ausgezeichnet. Die Preisträger in den drei Kategorien erhielten jeweils 10.000 Euro.

Umweltstaatssekretär Michael Ruhl, Schirmherr des Wettbewerbs, übermittelte seine Glückwünsche: „Die ausgezeichneten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie Klimaschutz und Klimaanpassung auf kommunaler Ebene gelingen – mit Kreativität, Engagement und Zusammenarbeit vor Ort. In den mehr als 400 hessischen Klima-Kommunen entstehen herausragende Lösungen, die konkret und greifbar sind. Den Preisträgerinnen und Preisträgern gratuliere ich für ihr Engagement, heute für morgen tätig zu werden.“

Insgesamt hatten sich 69 Projekte für den landesweiten Wettbewerb beworben, der 2025 bereits zum fünften Mal ausgetragen wurde. Eine interdisziplinäre Jury wählte die Preisträger aus.

Kategorie Klimaschutz: Kassel, Fischbachtal und Werra-Meißner-Kreis gewinnen

In der Kategorie Klimaschutz wurden gleich drei Projekte ausgezeichnet:

Die Stadt Kassel gewann mit ihrem Projekt „Mitmach-Baustellen zur energetischen Sanierung“. Im Rahmen der städtischen Initiative setzen Hausbesitzende unter fachkundiger Anleitung gemeinsam einfache Sanierungsprojekte um – beispielsweise die Dämmung einer obersten Geschossdecke. So wird Wissen weitergegeben, Eigeninitiative gefördert und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt.

Der Werra-Meißner-Kreis wurde für sein bundesweit einzigartiges Wärmepumpen-Kompetenz-Zentrum ausgezeichnet. Es zeigt, dass die Energiewende gelingen kann, wenn das Handwerk mit eingebunden ist und Auszubildende und Fachkräfte vor Ort geschult werden.  Auch Bürgerinnen und Bürger werden herstellerunabhängig beraten. Durch praktische Erfahrungen und die Möglichkeit, verschiedene Wärmepumpensysteme im Betrieb zu erleben, entsteht die Möglichkeit, sich umfassend und neutral zu informieren.

Die Gemeinde Fischbachtal begeisterte die Jury mit ihrer klimafreundlichen Bauleitplanung. In enger Kooperation mit der Hochschule Darmstadt entwickelte die kleine südhessische Gemeinde eine praxisnahe Toolbox für klimaangepasste Neubauplanung – inklusive Leitfaden und Checklisten, die von anderen Kommunen genutzt werden können. Durch parteiübergreifende Zusammenarbeit ist ein Pionierprojekt für Klimaschutz im ländlichen Raum entstanden.

Kategorie Klimafolgenanpassung: Frankenberg (Eder) frischt sein Klosterumfeld auf

Frankenberg (Eder) wurde in der Kategorie Klimafolgenanpassung für die Neugestaltung des Klosterumfelds ausgezeichnet. Durch Entsiegelung, die Renaturierung eines verrohrten Zuflusses der Eder, smarte Parkraumgestaltung und neue Freiflächen wurde ein historisches Areal neu belebt – mit Fokus auf Klimafolgenanpassung, Naturschutz und Aufenthaltsqualität für alle Generationen in der nordhessischen Kleinstadt.

Kategorie Lebensqualität: Begegnungszentrum in Gudensberg und Schulneubau in Wetzlar überzeugen

In der diesjährigen Sonderkategorie wurden zwei Projekte prämiert, die Klimaschutz und Klimafolgenanpassung in besonderem Maße mit konkreten Verbesserungen für das tägliche Leben der Bürgerinnen und Bürger vor Ort verbinden.

Gudensberg wurde für den klimafreundlichen Umbau eines leerstehenden Supermarktes zum Begegnungszentrum für alle Generationen ausgezeichnet. Das G1 in Gudensberg können nun kommunale Einrichtungen, Vereine und Initiativen nutzen – so profitieren beispielsweise der Seniorentreff, die Landfrauen, Musikgruppen, die Integrationsarbeit oder der Heimatverein. Das Gebäude wurde mit nachhaltigen Baustoffen saniert, die Wärmeerzeugung erfolgt mit vier Luft-Wärmepumpen. Dachbegrünung, E-Ladesäule auf dem Parkplatz und ein Raumkonzept, das variabel nutzbar ist, runden das Konzept ab. So ist in der nordhessischen Kleinstadt ein Ort entstanden, der Klimaschutz mit kommunaler Gemeinschaft verbindet.

Der Lahn-Dill-Kreis überzeugte mit dem Neubau der Theodor-Heuss-Schule in Holzhybridbauweise. Die neue Berufsschule in Wetzlar setzt Maßstäbe im nachhaltigen Bildungsbau. Mit Holzelementen, der Nutzung von Erdwärme, einer Solaranlage, intelligenter Lüftung und Verzicht auf Verbundstoffe vereint das Gebäude Energieeffizienz und eine gute Lernumgebung – im Sommer wie im Winter.

Weitere Informationen zum Wettbewerb und zu den Preisträgern finden Sie unter:

https://www.klima-kommunen-hessen.de/wettbewerb.htmlÖffnet sich in einem neuen Fenster

Hintergrund:

Die Klima-Kommunen sind ein Bündnis von mehr als 400 hessischen Städten, Gemeinden und Landkreisen, die sich für den Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels engagieren. Die LEA LandesEnergieAgentur Hessen berät die Kommunen im Auftrag des HMLU und bietet Veranstaltungen, Coachings und Beratung an.

Der Klimaplan Hessen beinhaltet 90 Maßnahmen für Klimaschutz und Klimafolgenanpassung in Hessen und wird vom Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat (HMLU) koordiniert.

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