Abgase steigen aus einem Kraftwerk in den Himmel

Treibhausgasbilanz

Die hessische Treibhausgasbilanz sowie der CO2-Bericht dokumentieren die Entwicklung der Treibhausgasemissionen im Land Hessen.

Sie wird durch das Hessische Statistische Landesamt (HSL) erstellt und umfasst die Treibhausgase Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) und zusätzlich seit 2019 die F-Gase (HFKW, FKW, SF6 und NF3), die zusammen 100 Prozent der Treibhausgasemissionen in Hessen ausmachen.

Aktuell liegt die Treibhausgasbilanz für das Jahr 2023 vor.

Die wichtigsten Ergebnisse der Treibhausgasbilanz 2023:

  • In Hessen wurden 2023 33,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente emittiert.
  • Der Großteil der Emissionen 2023 entfiel mit 30,2 Millionen Tonnen bzw. 90,4 Prozent auf den CO2-Ausstoß. Methan machte mit 4,8 Prozent den nächstgrößten Anteil aus, gefolgt von Lachgas (2,7 Prozent) und F-Gasen (2,1 Prozent).
  • Die Emissionen der Treibhausgase gingen insgesamt seit 1990 um rund 35,3 Prozent zurück.
  • Gegenüber 2022 nahmen die Treibhausgasemissionen um 3,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten bzw. um weitere 5,7 Prozent im Vergleich zu 1990 ab.
  • Der Rückgang betraf alle betrachteten Treibhausgase und in erster Linie die energiebedingten CO2-Emissionen außer dem Teilsektor Luftverkehr.
  • Gegenüber dem Basisjahr 1990 erfolgte die stärkste absolute Reduzierung der verursacherbezogenen CO2-Emissionen im Sektor „Haushalte, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen“. 2023 wurden hier 10,2 Mio. t CO2 bzw. 35,3 Prozent weniger emittiert als im Basisjahr. Für die hessische Industrie lagen die Emissionsmengen 7,7 Mio. t bzw. 50,7 Prozent unter dem Niveau von 1990. Im Verkehrssektor waren die Emissionen um 3,0 Mio. t bzw. 19,0 Prozent niedriger.
  • Der CO2-Ausstoß des hessischen Energiesektors (Energieerzeugung/-umwandlung) lag 2023 bei 5,4 Mio. t CO2. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 nahmen die Emissionen um 1,9 Mio. t CO2 bzw. 26,1 Prozent ab. Damit wurden die Emissionen des bisherigen, durch die Corona-Pandemie verursachten, Tiefststandes aus dem Jahr 2020 unterschritten. Die Emissionen des Sektors lagen 1,5 Mio. t CO2 bzw. 21,6 Prozent unter dem Emissionsniveau im Basisjahr 1990.
  • Die Veränderungen der energiebedingten CO2-Emissionen der einzelnen Sektoren seit dem Basisjahr 1990 sehen wie folgt aus:

    Energieerzeugung/-umwandlung    -21,6 Prozent
    Haushalte, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen      -36,8 Prozent
    Verkehr      -15,6 Prozent
    Industrie   -56,6 Prozent.
  • Um das nächste verbindliche Emissionsminderungsziel von mindestens 40 Prozent im Vergleich zu 1990 bis zum Jahr 2025 zu erreichen, befindet sich Hessen auf dem richtigen Pfad. Dennoch müssen auch zukünftig noch erhebliche Anstrengungen in allen Emissionssektoren erfolgen. Die Emissionen werden hauptsächlich vom Straßenverkehr bzw. der Verwendung von Kraftstoffen auf Mineralölbasis, dem Wärmebedarf bzw. dem Einsatz von Heizöl und Erdgas sowie dem Energieträgermix der Stromerzeugung bestimmt.

Emissionshandel in Hessen

Deutsche Emissionshandelsstelle - zentraler Ansprechpartner

In Hessen nahmen in der 3. Handelsperiode (2013-2020) 96 Anlagen am EU-weiten Emissionshandel teil. Seit 2021 ist die 4. Handelsperiode (2021-2030) im europäischen Emissionshandel gestartet.