Ganzheitliches Denken und gemeinsames Handeln für gelebte Nachhaltigkeit – das ist das Ziel der neuen Nachhaltigkeitsallianz Hessen. Die Nachhaltigkeitsstrategie Hessen und die Umweltallianz werden hierin künftig unter einem gemeinsamen Dach vereint, um Synergien zu nutzen, Doppelstrukturen zu überwinden und Prozesse zu optimieren. Mit der unmittelbaren Einbindung von Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Ehrenamt werden durch die Nachhaltigkeitsallianz Hessen wirtschaftliche und umweltpolitische Ziele erarbeitet und ökonomische, ökologische und soziale Anliegen gemeinsam vorangetrieben. „Gelebte Nachhaltigkeit ist eine Querschnittsaufgabe, die uns alle betrifft und die wir nur gemeinsam angehen können“, betonte Staatsminister Ingmar Jung beim Hessischen Nachhaltigkeitsempfang des Landwirtschafts- und Umweltministeriums am Mittwochabend in Schloss Biebrich in Wiesbaden. „Ziel unserer neuen Struktur ist, aus einem guten Dialog tragfähige Lösungen entstehen zu lassen. Hier liegen die Stärken unserer neuen Nachhaltigkeitsallianz: ein offener Austausch, gemeinsame Projekte, das Sichtbarmachen von gelungenen Beispielen und die Bereitschaft, voneinander zu lernen.“
Die Nachhaltigkeitsallianz Hessen vereint die bisherigen Aktivitäten der Nachhaltigkeitsstrategie und der Umweltallianz in zwei thematischen Foren: Das Forum Nachhaltige Standortstärkung führt die Initiative Nachhaltiges Wirtschaften und die bisherige Umweltallianz zusammen. Die Umweltallianz, die dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert, ist ein Netzwerk mit mehr als 1000 hessischen Unternehmen, die in der Praxis Verantwortung für nachhaltiges Wirtschaften zeigen. „Bei dieser Zusammenführung zum Forum Nachhaltige Standortstärkung leitet uns das Prinzip ‚Kooperation statt Konfrontation‘. Wir wollen weiter gemeinsam einen Weg gehen, etwa um Genehmigungen zu beschleunigen und gleichzeitig hohe Standards für die Umwelt zu bewahren. Das war erfolgreich und das wollen wir fortsetzen“, erklärte Landwirtschaft- und Umweltminister Jung.
Das zweite thematische Forum der neuen Nachhaltigkeitsallianz ist das Forum Nachhaltige Entwicklung. Es bietet eine Plattform für hessische Institutionen aus der Zivilgesellschaft, der Politik und der Landesverwaltung, um gemeinsam eine Vielzahl an Themen – von nachhaltiger Entwicklung in Kommunen bis hin zur Fortschrittsberichterstattung – in einem breiten gesellschaftlichen Dialog zu bearbeiten und Lösungen zu entwickeln. Das Forum kam am Mittwochnachmittag zu seiner konstituierenden Sitzung im Biebricher Schloss zusammen, den Vorsitz übernimmt Eltvilles Bürgermeister Patrick Kunkel. Er sagte nach der Sitzung: „Nachhaltigkeit ist kein Nischenthema, sondern findet mitten im Leben statt. Ich möchte, dass alle Akteure in Hessen auch zukünftig an einem Strang ziehen und im konstruktiven Dialog gemeinsam Lösungen finden und das Bewusstsein für das Thema schärfen. Auf die Arbeit freue ich mich.“
Vorgestellt wurde die neue Nachhaltigkeitsallianz Hessen am Mittwochabend beim ersten Hessischen Nachhaltigkeitsempfang des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt in der Landeshauptstadt. Rund 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft kamen hier vor der eindrucksvollen Kulisse von Schloss Biebrich zusammen und nutzten die Gelegenheit zu Austausch und Vernetzung. Die Impulsrede des Empfangs sprach Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Präsident der Hochschule Geisenheim. In seinem Vortrag beschäftigte er sich mit der Frage, wie Nachhaltigkeit im Kontext der Landwirtschaft gemeinsam gestaltet werden kann, um sichtbarer und verbindend zu werden. Neben der Förderung von Akzeptanz und Vernetzung fokussierte er dabei auch auf die Themen Biodiversität und Bodenmanagement.
Regionale Speisen, Weine der Staatsweingüter Kloster Eberbach sowie musikalische Begleitung rundeten den Abend ab. Mit dem Nachhaltigkeitsempfang ist ein neuer Ort des Dialogs entstanden, der künftig jährlich stattfinden soll.