Mehrere Personen stehen mit einer Urkunde in der Hand auf einer Treppe.

Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Grubenwehrenmitglieder für ihren Einsatz ausgezeichnet

Bundesorden für ehrenamtliches Engagement zur Sicherheit der Kameraden im hessischen Bergbau: Staatsminister Ingmar Jung hat K+S-Grubenwehrmitglieder mit dem Grubenwehrenehrenzeichen gewürdigt.

Bei einem Festakt in der Hessischen Staatskanzlei hat Staatsminister Ingmar Jung den Bundesorden „Grubenwehrehrenzeichen“ an acht Mitglieder von Grubenwehren für ihre langjährige Tätigkeit verliehen. „Rettungseinsätze, aber auch die Grubenwehrübungen, verlangen den Grubenwehrleuten körperlich und mental viel ab. Die Verleihung des ‚Grubenwehrehrenzeichens‘ ist daher weit mehr als eine formale Auszeichnung. Sie ist ein sichtbares Zeichen der Anerkennung für Menschen, die sich in besonderem Maße für Sicherheit, Kameradschaft und Verantwortung im Bergbau auszeichnen“, so der für den Bergbau zuständige Staatsminister bei der feierlichen Aushändigung der Ehrenzeichen.

Dieses wurde einmal in Gold für jeweils 20 Jahre Einsatzbereitschaft verliehen, siebenmal in Silber für 15 Jahre Einsatz. In Gold erhielt Claus Sauer das Ehrenzeichen. Die Auszeichnung in Silber nahmen Kai Belten, Marcel Bock, Martin Christian, Björn Hartmann, Fabian Heurich, Thomas Horst und Patrick Kniest entgegen.

„Ich danke Ihnen für Ihre Einsatzbereitschaft und dafür, dass Sie Verantwortung übernehmen. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit und Aufrechterhaltung des Bergbaus in Hessen. Für die Zukunft wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei der Ausübung dieses besonderen Ehrenamtes“, sagte Staatsminister Jung.

Grubenwehren sind die Feuerwehr der Bergleute unter Tage. Durch die Besonderheit der Einsatzszenarien müssen die Grubenwehrleute eine ausgesprochene körperliche Leistungsfähigkeit nachweisen, Rettungs- und Erste-Hilfe-Techniken beherrschen und regelmäßig mehrstündige Einsatzübungen unter schweren Atemschutzgeräten absolvieren. Die Tätigkeit in einer Grubenwehr ist bis auf wenige Funktionsmitglieder ehrenamtlich.

In Hessen ist vor allem das Grubenunglück auf der Grube Stolzenbach bei Borken 1988 in Erinnerung. 51 Bergleute kamen durch eine Kohlenstaubexplosion ums Leben kamen. Sechs überlebende Kumpel konnten nach drei Tagen gerettet werden. Insgesamt waren 807 Grubenwehrleute aus 29 Grubenwehren im Einsatz.

Hintergrund

Der Orden wurde 1953 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftet und gehört als Bundesorden zu den höchsten Auszeichnungen in Deutschland. Zudem nimmt er eine Sonderstellung ein: Er ist im Gegensatz zu allen anderen Auszeichnungen einem Berufsstand, den Helfern unter Tage, vorbehalten. Mit der Auszeichnung werden Personen geehrt, die sich im Ernstfall auch unter Einsatz ihres eigenen Lebens freiwillig und selbstlos einsetzen, um Gefahren unter Tage abzuwehren, Menschen zu retten und Sachgüter zu schützen.

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