Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Land Hessen fördert Ausbau der Kläranlage Amöneburg-Roßdorf mit 1,5 Millionen Euro

Zentrale und moderne Abwasserbehandlung schützt die Umwelt und spart langfristig Kosten.

Das Land Hessen fördert den Ausbau der Kläranlage Amöneburg-Roßdorf mit rund 1,5 Millionen Euro. Umweltstaatssekretär Michael Ruhl hat hierfür am Donnerstag einen Förderbescheid an den Abwasserverband Rauischholzhausen-Roßdorf und die Stadt Amöneburg übergeben: „Der Ausbau der Kläranlage Amöneburg-Roßdorf und die Anbindung der Ortsteile Mardorf und Erfurtshausen sind ein Beispiel dafür, wie durch eine zentrale, moderne Abwasserbehandlung die Qualität unserer Gewässer verbessert und gleichzeitig langfristig Kosten eingespart werden können. Damit leisten wir gemeinsam einen Beitrag zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen und stärken nachhaltig die kommunale Infrastruktur“, betonte der Staatssekretär vor Ort.

Der Abwasserverband Rauischholzhausen-Roßdorf betreibt in Amöneburg-Roßdorf derzeit noch eine mechanisch biologische Kläranlage in Form eines Umlaufoxidationsgrabens. Die Anlage wird nun zu einer Belebtschlammanlage mit SBR-Verfahren („Sequencing-Batch-Reaktoren“) umgebaut. Bei diesem Verfahren werden die Reinigungsschritte in einem Becken in zeitlich getrennten Phasen durchgeführt. So wird eine Verbesserung der Wasserqualität des Rulfbachs erreicht, in den die Anlage einleitet. Zusätzlich werden die bestehenden Kläranlagen in den Ortteilen Mardorf (Umlauf-Oxidationsgraben) und Erfurtshausen (Abwasserteichanlage) stillgelegt. Diese Ortsteile werden im Mischsystem entwässert. Das Mischwasser wird zukünftig durch ein Regenüberlaufbecken am Ende des Abwassernetzes gedrosselt und durch jeweils ein Ortspumpwerk über Abwasserdruckleitungen bis zur Kläranlage Amöneburg-Roßdorf gefördert.

Die Trägerschaft für das Vorhaben ist zweigeteilt: Der Abwasserverband ist für die bauliche Umsetzung auf der Kläranlage verantwortlich, der Anschluss der Ortsnetze erfolgt durch die Stadt Amöneburg. Das Land Hessen fördert das Vorhaben mit 1.514.210 Euro.

„Wir schaffen damit eine intelligente Infrastrukturmaßnahme, die nicht nur die Umwelt schützt, sondern auch die Bürger durch Einsparung von Betriebskosten und teurer Ausbaumaßnahmen langfristig finanziell entlastet. Der Schutz unseres Wassers ist eine Aufgabe, die uns alle angeht“, bekräftigte Staatssekretär Ruhl abschließend.
 

Hintergrund

Nach der EG Wasserrahmenrichtlinie ist der Standard des Gewässerschutzes der „gute Zustand" eines Gewässers. Ein Gewässer im „guten Zustand" weicht nur wenig vom natürlichen Zustand ab und erfüllt alle EU-Normen zur Wasserqualität. Um dieses Ziel bis 2027 zu erreichen, verpflichtet die Richtlinie alle Mitgliedsstaaten, ihre natürlichen Gewässer zu erhalten und den Zustand belasteter Gewässer zu verbessern.

Schlagworte zum Thema