In Begleitung von Kindern der Kita Gräselberg und Annette Stosius, pädagogische Mitarbeiterin der Fasanerie (l.), überreicht Umweltminister Ingmar Jung der Wiesbadener Bürgermeisterin Christiane Hinninger den Förderbescheid von über 27.500 Euro an das Naturpädagogische Zentrum der Fasanerie, das die BNE-Angebote in Wiesbaden koordiniert.

Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Pakt für eine starke Bildung für nachhaltige Entwicklung in Hessen setzt 2024 auf das Thema "Boden".

Das Naturpädagogische Zentrum der Fasanerie koordiniert in Wiesbaden die Angebote für den Pakt für eine starke Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE-Pakt). Umweltminister Ingmar Jung hat dafür einen Förderbescheid über 27.500 Euro an den Tier- und Pflanzenpark in der hessischen Landeshauptstadt überreicht.

„Mitmachen“ heißt es beim Besuch von Umweltminister Ingmar Jung und der Wiesbadener Bürgermeisterin Christiane Hinninger bei der Fasanerie in Wiesbaden. Zusammen mit den Vorschulkindern der Kita Gräselberg werden mit Begeisterung Saatkugeln geknetet. Das verwendete Saatgut stammt von heimischen Pflanzen. „Das ist wichtig, damit die Insekten, die hier leben, genug Futter haben“, erläutert Elisabeth Schüller, stellvertretende Leiterin des Tier- und Pflanzenparks, der Gruppe.

Die heutige Aktion ist nur eine von mehr als 100 Bildungsangeboten zum Thema „Boden“, die hessenweit im Rahmen des Pakts für Bildung für nachhaltige Entwicklung in Hessen, kurz BNE-Pakt, in diesem Jahr geplant sind. Der BNE-Pakt wurde im Jahr 2020 zwischen dem Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt und 15 regionalen Umweltbildungszentren in Hessen geschlossen und ist bundesweit einzigartig. „Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein wichtiger Schlüssel, um unsere Gesellschaft zukunftsfähig zu machen. Deswegen haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Angebote der Umweltbildungszentren weiterzuentwickeln und die landesweite Vernetzung zu stärken. Die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit bieten viele tolle Anknüpfungspunkte, die von den Zentren didaktisch aufbereitet und in Bildungsangebote für alle übersetzt werden, vom Kita-Kind bis hin zu Erwachsenen“, erklärt Umweltminister Jung bei der Übergabe des Förderbescheids von über 27.500 Euro an das Naturpädagogische Zentrum der Fasanerie, das die BNE-Angebote in Wiesbaden koordiniert.

Für die Stadt Wiesbaden nimmt Bürgermeisterin Christiane Hinninger als zuständige Dezernentin den Förderbescheid entgegen: „Bildung für nachhaltige Entwicklung heißt, Erwachsene und Kinder zu befähigen, eine nachhaltige Zukunft mitzugestalten. Sie lernen die Auswirkungen ihres Handelns auf andere und auf die Natur zu erkennen und sich so zu verhalten, dass möglichst niemand benachteiligt wird.“, so die Wiesbadener Bürgermeisterin.

Ein Thema – viele Zugänge

Dabei hat der BNE-Pakt eine Besonderheit: Alle Pakt-Partner arbeiten an dem gleichen Jahresthema, wählen aber unterschiedliche inhaltliche und methodische Zugänge. „Das ist uns als Ministerium wichtig, denn so können Bildungsangebote entwickelt werden, die vor Ort genau passen. Hessen hat viele Facetten, sodass auch die Angebote ganz unterschiedlich sein sollen“, so Staatsminister Jung. 

In diesem Jahr heißt das Thema „Boden“. Die Bandbreite der Angebote reicht von der Fahrradexkursion zu Geologie und Bodenentstehung, über Workshops zu Bodenschutz und Flächenversiegelung in der Stadt, hin zur künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema „Boden“ durch die Zubereitung und Verwendung von Erdfarben. Damit gelingt es, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit ihren unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen für ein wichtiges Thema des Landwirtschaft- und Umweltministeriums zu sensibilisieren. „Das diesjährige Thema finde ich besonders gelungen, weil der Boden als Grundlage unseres Lebens, aber auch vieler wichtiger Umweltleistungen häufig unterschätzt wird“, erklärt Umweltminister Jung.

Hintergrund:

Die am Pakt beteiligten Umweltbildungszentren sind bereits seit Jahren wichtige Partner für die Landesregierung bei der Bildung für nachhaltige Entwicklung in Hessen. Sie unterstützen die hessischen Umweltschulen, koordinieren die regionalen BNE-Netzwerke und setzen Klimabildungsprojekte im Rahmen des Hessischen Klimaplans um. Sie verwandeln komplexe Themen wie Biodiversität, Klima- oder Ressourcenschutz in begreifbare Bildungsangebote und zeigen diese in Schulen, Kitas, Hochschulen sowie in außerschulischen Veranstaltungen. Pro Jahr nehmen etwa 100.000 Menschen die Angebote wahr. Einschließlich 2024 hat das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt in den vergangenen fünf Jahren rund 1,5 Millionen Euro für die Umsetzung des BNE-Paktes bereitgestellt. Die Bildungszentren können für die Umsetzung konkreter Bildungsprojekte und Veranstaltungen, aber auch für die Konzeption von Angeboten jährlich Fördermittel beantragen. Alle Angebote orientieren sich am Konzept einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und tragen so zur Umsetzung der Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung bei. 

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