93 Regionen nehmen bundesweit am Förderprogramm „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ teil. Ziel des Programms ist es, mit kulturellen, künstlerischen und kreativen Vorhaben das Zusammenleben in ländlichen Räumen zu fördern und durch Bürgerbeteiligung die Demokratie vor Ort zu stärken.
Hessen ist mit acht Regionen vertreten, ausgewählt vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Sie nehmen an einer einjährigen Entwicklungsphase 2024/25 teil und erhalten einmalig jeweils 40.000 Euro für die Entwicklung von regionalen, nachhaltigen Konzepten. Im Anschluss wählt eine Jury 30 Regionen in ganz Deutschland aus, die an der sechsjährigen Umsetzungsphase von 2025 bis 2030 teilnehmen. Pro Region stehen dafür dann 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Die für ländliche Regionen in Hessen zuständige Ministerin Priska Hinz erklärte: „Wir wollen unsere ländlichen Regionen für alle noch attraktiver machen. Dafür braucht es lebendige Treffpunkte, Kulturangebote und Freizeitmöglichkeiten, die durch Bürgerbeteiligung entwickelt und gestärkt werden. Das Förderprogramm Aller.Land setzt hier wichtige Impulse, die nachhaltig wirken können.
„Kunst und Kultur können nur dann zu einem guten Zusammenleben beitragen, wenn sie für alle zugänglich sind, ganz gleich, wie alt sie sind, was sie verdienen – und auch ganz gleich, ob sie in der Stadt wohnen oder in einer ländlichen Region“, ergänzt Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn. „Kultur für alle bedeutet: Kultur überall. Deswegen haben wir uns im Masterplan Kultur vorgenommen, Kultur auch in den ländlichen Räumen zu stärken. Aller.Land hilft uns dabei.“
Diese acht hessischen Regionen haben sich für das Förderprogramm qualifiziert:
Lahn-Dill-Kreis: Fokussiert wird auf das Thema „Generationen“: generationenübergreifendes Arbeiten und Begegnungen sowie gemeinsame künstlerische Prozesse im regionalen Kontext stehen in Mittelpunkt des Konzepts. Diese sollen gebündelt werden und in einer ersten Erprobung im Labor LandKultur - Festival der Generationen“ münden.
Landkreis Darmstadt-Dieburg: Der Landkreis möchte mit „LaDaDi – Kultur vor Ort“ mit einem Fokus auf Schülerinnen und Schülern aber auch Seniorinnen und Senioren kulturelle Teilhabe ermöglichen. Durch gemeinsame Projekte soll ein Netzwerk aufgebaut und die „lokale“ Identität gestärkt werden.
Landkreis Hersfeld-Rotenburg: Im Mittelpunkt steht eine aufsuchende regionale Kulturvernetzung; begonnene Projektarbeit des Kulturnetzwerkes in der Region soll ausgebaut werden, eine mobile Bühne soll ganz praktisch Kulturveranstaltungen und Vernetzung in allen Orten ermöglichen.
Landkreis Marburg-Biedenkopf: Im Landkreis sollen neue Räume geschaffen werden – tatsächliche Begegnungsräume, aber auch Räume zur Vernetzung und zum Austausch durch Kulturkonferenzen. Erprobt werden soll die Erschließung dieser Räume durch ein umfassendes (Amateur)-Theaterfestival.
LEADER-Region Werra-Meißner-Kreis: Geplant sind unterschiedlichste Maßnahmen, z.B. Schreibwerkstätten oder ein „Impro-Theater der Region“; es werden aber auch (besondere) Orte für Kultur in den Blick genommen, ein regionaler Kulturrat soll gegründet und ein „Lernort politischer Kulturwandel“ geschaffen werden.
Modellregion „Knüll“: Die Region plant einen gemeinsamen „Kulturfahrplan“, eine Entwicklung der Region unter verschiedenen Gesichtspunkten wie sozikulturelle Bildung, Förderung der regionalen Kultur, Vernetzung und Begegnung aber auch der Zukunftsfähigkeit kleinerer Ortschaften. Es soll ein identitätsstiftendes Leitbild erarbeitet werden.
Vogelsbergkreis: Der Kreis stellt ein abstraktes Thema in den Mittelpunkt seiner Ideenskizze: „Wasser“. Das Vorhaben richtet sich hauptsächlich an Schulen und die Zusammenarbeit mit Kulturinstitutionen, auch das Jugendparlament soll einbezogen werden.
Wetterau: Aufbauend auf vorhandenem Angebot und bestehenden Vereinsstrukturen soll mit der „Kulturscheune“ Raum für ökologische und künstlerische Begegnungen geschaffen werden. Entwickelt und erprobt werden soll das neue Format der „LandErlebnisWochen“. Durch die Einbindung der Lebensgemeinschaft Bingenheimer fokussiert der Antrag einen inklusiven Ansatz.
Hintergrund:
„Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ wurde im Mai 2023 von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) als Programmpartner gestartet. Der Bund stellt dafür von 2023 bis 2030 insgesamt 69,4 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) sowie aus Mitteln der bpb zur Verfügung. Die ausgewählten Regionen beteiligen sich ab 2025 mit einer Kofinanzierung von 5,9 Millionen Euro.
Das Förderprogramm für Kultur, Beteiligung und Demokratie richtet sich an ländliche, insbesondere strukturschwache ländliche Regionen in ganz Deutschland. Neben dem langen Förderzeitraum von 2023 bis 2030 zeichnet es sich aus durch die Kombination einer eigenen Idee in jeder Region, einer umfassenden Zusammenarbeit und Netzwerkbildung zwischen Kommunen, Ländern und dem Bund sowie einem ressortübergreifenden Ansatz für Kultur, ländliche Entwicklung und Demokratiearbeit. „Aller.Land“ bringt Erfahrungen aus Bundesministerien und -einrichtungen, den Bundesländern und der kommunalen Ebene zusammen.
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