Seit 2020 arbeitet die Ökomodell-Region Lahn-Dill-Gießen im Projekt Nah.Land.Küche daran, dass regionale Bio-Lebensmittel vom Acker auf den Teller von Schulmensen und Kantinen kommen. Beteiligt am Projekt sind insgesamt sechs Großküchen und acht Schulen. Landwirtschaftsministerin Priska Hinz hat das Projekt besucht und eine erste Zwischenbilanz gezogen.
500.000 Euro Förderung für das Erfolgsprojekt
„Regional und nachhaltig: wir fördern eine zukunftsfähige Landwirtschaft in Hessen. Hochwertige Bioprodukte aus der Region brauchen Absatzmärkte. Und es ist wichtig, dass auch in Großküchen und insbesondere in Schulkantinen gute, gesunde Lebensmittel verarbeitet werden. Das Projekt bringt beides zusammen. Ein schöner Erfolg“, erklärte Ministerin Hinz beim Cateringunternehmen ZAUG gGmbH in Heuchelheim. Dank der kurzen Lieferwege wird auch einen Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Als Teil der hessischen Ernährungsstrategie wird das Projekt bis Ende 2023 mit insgesamt 500.000 Euro vom Land Hessen gefördert.
12.460 Schülerinnen und Schüler profitieren
Insgesamt erreichen die Projektküchen mit durchschnittlich 12.460 Essen am Tag Schülerinnen und Schüler aus der Projektregion. Neben der praktischen Ernährungsbildung in der Mensa können die Schulen auch auf Bildungsmodule zurückgreifen, die im Rahmen des Projektes entwickelt wurden. Dabei wird z.B. über den Weg des Getreides vom Feld bis zur Nudel informiert und über Besichtigungen auf landwirtschaftlichen Betrieben des Projektes Biolandwirtschaft vor Ort erlebbar gemacht.
Neue Bio-regionale Wertschöpfungsketten für Nudeln, Kartoffeln und Kürbisse
Die Ökomodell-Region Lahn-Dill-Gießen hat es sich schwerpunktmäßig zur Aufgabe gemacht, Betriebe der Gemeinschaftsverpflegung als Abnehmer für bioregionale Lebensmittel zu gewinnen. Ziel ist dabei auch, neue Absatzmärkte für landwirtschaftliche Betriebe der Region zu erschließen. Das Projekt Nah.Land.Küche erprobt die Machbarkeit einer regionalen Belieferung von Großküchen modellhaft. „Für Kartoffeln und Dinkelnudeln konnten bereits Wertschöpfungsketten aufgebaut werden. Hier sind bisher sieben landwirtschaftliche Betriebe involviert“, so die Ministerin. „Die beiden bio-regionalen Produkte werden in Hessen erzeugt, vor- bzw. weiterverarbeitet sowie vertrieben und finden bereits Einsatz in den Großküchen der Projektschulen. Auch eine Wertschöpfungskette für Kürbis befindet sich derzeit im Aufbau.“
Roland Esch, Erster Kreisbeigeordneter des Lahn-Dill-Kreises:
„Unter dem Motto ‚Die Region im Kochtopf‘ zeigt das Projekt ‚Nah.Land.Küche‘, wie bioregionale Produkte den Weg in die Gemeinschaftsverpflegung finden. Zukünftig sollen nicht nur Schulküchen, sondern beispielsweise auch Betriebskantinen von den Projektergebnissen profitieren.“
Christian Zuckermann, Hauptamtlicher Kreisbeigeordneter des Landkreises Gießen:
„Küchen der Gemeinschaftsverpflegung haben eine Vorbildfunktion in der Gesellschaft und in der Region. Die Ökomodell-Region Lahn-Dill-Gießen und Projektpartner wie ‚Tischlein Deck Dich‘ in Heuchelheim gehen hier gemeinsam mit gutem Beispiel voran.“
Ökomodell-Regionen in Hessen
Seit Januar 2021 sind alle Landkreise und kreisfreien Städte Hessens Mitglied einer von 13 Ökomodell-Regionen. Damit ist Hessen bundesweit erstes Ökomodell-Land. Die Ökomodell-Regionen führen Projekte durch, die dazu beitragen, den Ökolandbau und das Angebot an bio-regionalen Lebensmitteln auszuweiten.
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