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Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Dialogforum „Spurenstoffe im Hessischen Ried“ startet

Breites Bündnis wird Maßnahmen für saubere Gewässer auf den Weg bringen.

„Mit der heutigen Auftaktveranstaltung des Dialogforums „Spurenstoffe im Hessischen Ried“ setzen wir einen weiteren wichtigen Baustein unserer Spurenstoffstrategie um. Um die Einträge von Arzneistoffen, Pflanzenschutzmitteln und weiteren Spurenstoffen in die Gewässer des Hessischen Rieds zu vermeiden, sind wir mit Kommunen, der Industrie, dem Gesundheitswesen, dem Pharmasektor, Umweltverbänden, der Landwirtschaft und Verbraucherschutzorganisationen heute virtuell zusammengekommen, um die weiteren notwendigen Schritte für den Schutz unserer Gewässer zu erörtern,“ sagte Umweltministerin Priska Hinz bei der Veranstaltung.

Gerade das Hessische Ried spielt eine große Rolle für die Trinkwasserversorgung in Hessen, da es die Metropolregion Rhein-Main versorgt. Gleichzeitig weist es aufgrund der hohen Siedlungsdichte stark abwasserbelastete Fließgewässer auf. Hinzu kommt eine intensive Landwirtschaft. In Verbindung mit zum Teil sehr durchlässigen Böden gelangen so Spurenstoffe über die Fließgewässer auch in das Grundwasser. „Mit unserer Hessischen Spurenstoffstrategie verfolgen wir das Ziel, Spurenstoffe an der Quelle zu vermeiden und den Eintrag in die Umwelt zu mindern. Wir wollen die Gewässerqualität verbessern, um die Grundwasservorkommen im Hessischen Ried langfristig für die Trinkwassernutzung zu schützen“, ergänzte Hinz. Mit Industrieunternehmen, die Spurenstoffe in das Abwasser einleiten, wird gemeinsam nach Lösungen zur Reduzierung gesucht. Sanierungen von undichten Abwasserkanälen werden vorangetrieben sowie die Beschaffung umweltfreundlicher Materialen in der öffentlichen Verwaltung. Außerdem setzt Hessen auf Information und Aufklärung bei Bürgerinnen und Bürgern, Landwirten und Gewerbetreibenden, um für den richtigen Umgang und die Entsorgung von problematischen Chemikalien zu sensibilisieren. Darüber hinaus werden über die Hessische Spurenstoffstrategie weitergehende Abwasserreinigungen gefördert, die Spurenstoffe, wie Arzneimittel und Haushaltschemikalien, aus dem Abwasser filtern. „Die EU und die Bundesregierung haben bislang nur wenig verbindliche Vorgaben zur Begrenzung einer großen Zahl an Spurenstoffen gemacht. Deshalb suchen wir nach eigenen Lösungen,“ erklärte die Umweltministerin.

„Bei dem heutigen Auftakt haben fast 30 verschiedene Verbände, Unternehmen und Kommunen zugesagt, sich im Rahmen des Dialogforums konstruktiv einzubringen und ihre große Kooperationsbereitschaft betont. Wir wollen nun zeitnah erste Maßnahmen in Modellkommunen auf den Weg bringen. Wir werden nun außerdem in Arbeitsgruppen Maßnahmen beraten, festlegen und ihre Umsetzung auf den Weg bringen. Das könnte beispielsweise im medizinischen Bereich die Einführung von Urinbeuteln, damit Röntgenkontrastmittel nicht in das Abwasser gelangen und eine umfassende Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger über die richtige Entsorgung von Arzneimitteln sein,“ erklärte Hinz. Im nächsten Schritt des Dialogforums beginnt die aktive Mitarbeit in vier Arbeitsgruppen, zu den Themen umweltgerechter Umgang mit Arzneistoffen, Röntgenkontrastmitteln; umweltgerechter Umgang mit Haushaltschemikalien und sonstigen Stoffen; Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im landwirtschaftlichen, kommunalen und privaten Bereich und Erweiterung von Bildungsangeboten.

Zum Hintergrund:

Um die Gewässer im Hessischen Ried und insbesondere seine Grundwasservorkommen langfristig zu schützen, setzt die Landesregierung die Spurenstoffstrategie Hessisches Ried um.

Während im Bereich der Verbesserung der Kläranlagentechnik bereits Fortschritte erzielt wurden und auf ersten Anlagen die Errichtung einer vierten Reinigungsstufe im Bau ist, sollen nun auch Maßnahmen zur Spurenstoffreduktion an der Quelle und bei der Anwendung forciert werden.

Das Dialogforum wird vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit Unterstützung des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung in Zusammenarbeit mit IKU-Die Dialoggestalter organisiert.

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