Bereits zum vierten Mal hat der Bund für 2021 die Inventur aller Wälder in Deutschland in Auftrag gegeben. In Hessen sind seit dem 26. April Zweier-Teams von HessenForst im Staatswald sowie im Kommunal- und Privatwald unterwegs. Sie messen und zählen an festgelegten Punkten in einem vier mal vier Kilometer Raster Daten zum Wald. Diese Messpunkte sind bereits seit 1987 festgelegt, permanent im Boden mit Sonden unsichtbar markiert und können mit entsprechenden GPS-Geräte gefunden werden. An jedem Messpunkt nehmen die Teams mehr als 150 Merkmale wie zum Beispiel Baumarten, Höhen, Durchmesser oder Totholzmengen auf. Die Waldbesitzenden wurden im Vorfeld nicht informiert, wann in welchen Wäldern Inventur-Teams vor Ort sein werden. Hierfür wird um Verständnis gebeten, die Waldbesitzenden sind den Inventurteams aus Datenschutzgründen nicht bekannt. Geregelt wird dies im Bundeswaldgesetz und in der Verordnung über die Durchführung der vierten Bundeswaldinventur. Frauke Thorade, von der Landesinventurleitung bei HessenForst, begleitet die Aufnahmen und steht für Rückfragen zur Verfügung (0151-189-456-82).
Ein wichtiges Ziel der vierten Bundeswaldinventur ist es herauszufinden, wieviel die Bäume seit der dritten Bundeswaldinventur vor etwa zehn Jahren gewachsen sind. Aus den Informationen über die zugewachsenen Holzmengen können die Experten beispielsweise ableiten, wieviel CO2 der Wald speichert. Die BWI liefert aber auch Daten zur Veränderung der Waldfläche, der Baumartenzusammensetzung, dem Alter der Wälder und darüber, wie naturnah die Forstwirtschaft arbeitet. Nicht zuletzt ist die Inventur eine Grundlage für die nachhaltig nutzbaren Holzmengen in Hessens Wäldern. Insbesondere Informationen über die Auswirkungen der Dürreperioden und den durch den Borkenkäfer verursachten Waldschäden der letzten Jahre sind relevant für die zukünftige Bewirtschaftung des Waldes. Das bundeseigene Thünen-Institut sammelt die Daten und wertet die Informationen aus. Die finalen Ergebnisse werden für 2024 erwartet.