„Das Kloster Eberbach ist eine Institution im Rheingau und gilt als bedeutendstes mittelalterliches Kulturdenkmal in Hessen. Ich freue mich, dass wir gerade in der aktuellen Krisenzeit unserer Verantwortung gegenüber der Stiftung Kloster Eberbach nachkommen und den Erhalt des Klosters mit einer finanziellen Unterstützung des Landes langfristig sichern. Bis zum Jahr 2030 werden für Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen 56 Millionen bereitgestellt“, sagte Umweltministerin und Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Priska Hinz, heute in Wiesbaden.
„Hunderttausende Gäste aus Nah und Fern besuchen das weltbekannte und beliebte Ausflugsziel jedes Jahr. Touristinnen und Touristen, die den Zauber einer einzigartigen Wein- oder Mittelalterführung in den berühmten, fast 900 Jahre alten Mauern erleben möchten, kommen genauso wie Menschen aus dem Rhein-Main-Gebiet für eine kurze Erholung direkt vor der Haustür oder einen unbeschwerten Tag mit ihren Kindern im schönen Spielgarten Hortus Ludi“, erklärte die Ministerin. „Dies alles zu erhalten und weiterhin attraktiver zu gestalten, ist das erklärte Ziel der gemeinnützigen Stiftung Kloster Eberbach.“
Die Stiftung und der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) haben ermittelt, dass Kostensteigerungen bei einzelnen Sanierungsmaßnahmen, die Aufnahme neuer Sanierungsprojekte sowie der Investitionsbedarf bereits sanierter Gebäude in den nächsten zehn Jahren zu diesem zusätzlichen Mittelbedarf führen werden. „Die Förderung leistet einen wichtigen Beitrag, um die notwendigen Sanierungsaufgaben zu bewältigen. Zusätzlich sollen Investitionen in infrastrukturelle Maßnahmen erfolgen. Damit wird eine angemessene und schonende Nutzung der Anlage gewährleistet und der Ausbau des touristischen Angebotes, unterstützt“, erklärte die Ministerin.
So bedürfen geschichtsträchtige Gebäudeteile nach 40 Jahren Dauernutzung einer Erneuerung von Heizungs-, Elektro- oder Lüftungsanlagen. Ebenso werden Erhaltungsmaßnahmen an der Baukonstruktion in Form von Fenstern, Decken, Wänden, Böden und Fassaden notwendig. Auch die Restaurierung und Konservierung von Räumen wie dem Mönchsrefektorium, dem barocken Speisesaal der Zisterzienserbrüder, der heute regelmäßig für feierliche Veranstaltungen genutzt wird, sind ein wichtiger Baustein. Er muss zeitgemäß brandschutzertüchtigt und versorgungstechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden, sodass die historische Substanz langfristig für kommende Generationen bewahrt wird.
Neben der Innensanierung der Basilika muss auch die Außenfassade erneuert werden. Zahlreiche historische Gewölbe und Keller bedürfen einer umfangreichen Substanzüberprüfung und Erhaltung hinsichtlich Schäden und Zerstörung, etwa durch pflanzliche oder tierische Schädlinge. Bei allen Vorhaben spielt auch die energetische Verbesserung zur Reduzierung des Energieverbrauchs im Einklang mit dem Denkmalschutz eine wesentliche Rolle. Hierzu zählen effiziente Beleuchtungskörper und eine optimal regulierte Gebäudetechnik. Mit den jetzt bewilligten Mitteln kann auch ein Herzensprojekt der Stiftung, die Instandsetzung des in die Jahre gekommenen, nördlichen Bautrakts, der das Abteimuseum beherbergt, verwirklicht werden.
Martin Blach, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Kloster Eberbach: „Wir als gemeinnützige Stiftung sind dankbar für die weitere finanzielle Unterstützung der Sanierungs- und Erhaltungsarbeiten. Das Engagement und die Verlässlichkeit der Landesregierung in Bezug auf das Kloster Eberbach und damit die gesamte Region Rheingau freuen uns sehr. Das ist eine große Anerkennung für die Arbeit des gesamten Teams. Wir sind uns unserer historischen Verantwortung bewusst, diese Gelder nachhaltig und ganz im Sinne des Kulturerhalts einzusetzen. In Zukunft wird auch dem Bereich der Spenden und Zustiftungen immer größere Bedeutung zukommen. Ohne das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern sowie Förderstiftungen und engagierten Unternehmen, werden die vielfältigen Projekte vom Umweltschutz über die Geschichtsvermittlung bis hin zu klassischen und innovativen Bildungsangeboten - speziell für jüngere Generationen - nicht realisierbar sein. Mit Kampagnen wie ,Denk mal Ewigkeit‘ bleibt der Erhalt vom Kloster Eberbach einegesamtgesellschaftliche Aufgabe.“