Ein Mann und eine Frau halten eine Urkunde

Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Hessen unterstützt die Stadt Kelkheim

Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes am Liederbach hat die Hessische Staatsministerin Hinz der Stadt Kelkheim (Taunus) einen Förderbescheid für einen Polder in Höhe von 871.000 Euro übergeben.

„Auch, wenn wir Hochwasser letztlich nicht verhindern können, unterstützen wir hessische Gemeinden dabei, sich bestmöglich darauf vorzubereiten. Mit einem wirkungsvollen Hochwasserschutz wollen wir Schäden für Mensch und Natur so gering wie möglich halten“, erklärte Umweltministerin Priska Hinz bei der Bescheidübergabe. Mit 871.000 Euro an Fördermitteln kann die Stadt Kelkheim entscheidende Maßnahmen umsetzen.

Hochwasserschutz dient der Klimaanpassung

„Der Klimawandel hat uns in den letzten Jahren gezeigt, wie wichtig die Prävention vor zukünftigen Hochwasser- und Starkregenereignissen ist“, führte Umweltministerin Hinz weiter aus.

Zur Reduzierung der Hochwassergefahr wurden vom Abwasserverband Main-Taunus mehrere Hochwasserschutzkonzepte erstellt. Mit dem Polder Liederbach wird ein Teil dieser Konzepte umgesetzt und eine erhebliche Verbesserung der Hochwassersituation in Kelkheim, Liederbach und den westlichen Vororten von Frankfurt erreicht.

Der Polder Liederbach dient dem Ausgleich von Retentionsraum, der durch aktuelle und durch vorangegangene wasserbauliche Maßnahmen am Liederbach verlorengegangen ist. Das Bauwerk entsteht am Ortsausgang Kelkheim in Richtung Niederhofheim. Es besteht aus zwei Becken, die sich bei größeren Hochwasserereignissen selbständig füllen und auch zeitversetzt wieder leeren. So entsteht ein Rückhaltevolumen von 11.215 m³.

Die Planung sieht vor, keine rein technischen Hochwasserrückhalteräume zu bauen, sondern eine landschaftsharmonische Gestaltung der Hochwasserräume mit gewässerökologischer Funktion zu schaffen. 

Die Maßnahme wird die Anwohner vor einem 100-jährlichen Hochwasser schützen. Die Investitionskosten liegen insgesamt bei rund 1,18 Mio Euro, die Förderquote beträgt fast 74 Prozent.

„Die Hessische Landesregierung hat in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt über 15 Millionen Euro pro Jahr an staatlichen Mitteln in den Hochwasserschutz investiert“, ergänzt Umweltministerin Hinz. „Was das Land Hessen in Sachen Hochwasserschutz tun kann, wird gemacht. Aber wir sind natürlich auf die Kooperation der Gemeinden und Wasserverbände angewiesen. Das Projekt der Stadt Kelkheim ist in jedem Fall ein gutes Beispiel für gelingenden Hochwasserschutz.“

„Wir sind dem Land Hessen sehr dankbar, dass diese Investition für den Hochwasserschutz unserer Bevölkerung gefördert wird“, so Kelkheims Bürgermeister Albrecht Kündiger. „Wir haben schon mehrfach erlebt, wie unser kleiner Liederbach in ganz kurzer Zeit zu einem reißenden Gewässer anwachsen kann. Es ist unsere Pflicht, auch die tiefer liegenden Nachbarorte zu schützen.“

Die Liederbacher Bürgermeisterin Eva Söllner ergänzt: „Für uns als Unterlieger am Liederbach sind gerade Maßnahmen am Oberlauf des Baches notwendig und entlastend. Daher freuen wir uns sehr, dass nicht nur der Abwasserverband Main-Taunus, sondern auch die Stadt Kelkheim mit Unterstützung des Landes Hessen zwei große Maßnahmen in Angriff nimmt, die für unseren Hochwasserschutz von großer Bedeutung sind.“

Hintergrund

Neben Fördermitteln für den technischen Hochwasserschutz bilden die Hochwasservorsorge und das Hochwasserflächenmanagement weitere Bausteine des hessischen Hochwasserschutzkonzepts. Weitere Informationen finden Sie hier:

Link: https://umwelt.hessen.de/Wasser/Hochwasserschutz

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