Das Ziel Klimaneutralität bis 2045 steht, doch wo und wie Wirtschaftende für die eigene Transformation ansetzen können, dafür hat sich im vergangenen Jahr die Initiative für verantwortungsvolles und nachhaltiges Wirtschaften gegründet. Umweltministerin Priska Hinz und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir eröffneten die zweite Jahreskonferenz der Initiative.
„Viele Unternehmen bereiten große Investitionen in Richtung Klimaneutralität vor. Dabei stellen sich neue Herausforderungen, von der Finanzierung über Fachkräftemobilisierung bis hin zu schnellen Genehmigungen. Wir unterstützen und beraten. Im Rahmen des Klimaplans Hessen bauen wir eine Dialogplattform zum klimaneutralen Wirtschaften auf. Gemeinsam räumen wir Hürden aus dem Weg und machen Hessen klimaneutral“, so Umweltministerin Priska Hinz.
Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir erklärte: „Klimaschutz und Nachhaltigkeit machen uns wettbewerbsfähiger und krisenfester, erschließen neue Geschäftsmodelle und generieren neue Jobs. Von diesem Aufbruch sollen alle profitieren. Immer mehr hessische Betriebe unternehmen große Anstrengungen, um nachhaltiger und energieeffizienter zu produzieren. Die Landesregierung unterstützt sie ebenso wie sie junge innovative Start-ups fördert. Wir begreifen die Transformation der Wirtschaft als Gemeinschaftsaufgabe, die wir gemeinsam mit Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und der Industrie angehen wollen. Der Handlungsdruck ist groß, doch wenn wir es gut machen, liegen in der nötigen Veränderung auch große Chancen. Also packen wir es an!“
Transformation braucht Investitionen
Welche Förderangebote gibt es bereits, wo ist mehr Unterstützung erforderlich, welche Rahmenbedingungen könnten noch verbessert werden? Darüber tauschten sich die etwa 100 Teilnehmenden aus. Schnelle Genehmigungsverfahren standen ganz oben auf der Prioritätenliste. Die Transformation wird eine Investitionswelle auslösen. So müsse heute massiv in die umweltbewusste Veränderung investiert werden, um den deutschen Industriestandort zukunftsfähig aufzustellen, betonte Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW, in ihrer Keynote. Umweltministerin Priska Hinz erläuterte die Idee und den Auftrag der neuen Dialogplattform zum klimaneutralen Wirtschaften: in verschiedenen Arbeitsgruppen möchte das Umweltministerium mit Verbänden, Kammern und Unternehmen ins Gespräch kommen, um sich über Chancen und Hürden auf dem Weg in die Klimaneutralität auszutauschen. Für den Umbau hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft wird eine Vielzahl von Genehmigungsverfahren erforderlich sein. Die Landesregierung möchte sich darauf frühzeitig vorbereiten, um die Verfahren nach Möglichkeit verkürzen zu können. In einem „Race-To-Zero-Club“ sollen sich Vorreiterunternehmen zusammenfinden, um voneinander zu lernen und anderen Unternehmen als Vorbild zu dienen. Des Weiteren präsentierten bei der Jahreskonferenz verschiedene innovative Start-ups ihre nachhaltigen Geschäftsmodelle.
Hintergrund
Die Initiative für verantwortungsvolles, nachhaltiges Wirtschaften bietet unter dem Dach der Hessischen Nachhaltigkeitsstrategie eine Plattform für Diskurse, Angebote und Initiativen zum nachhaltigen Wirtschaften. Grundlage der Zusammenarbeit ist die gemeinsame Charta, die die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG) und die Leitsätze der Hessischen Nachhaltigkeitsstrategie für Wirtschaftende in Hessen übersetzt. Neben Investitionen in nachhaltige Geschäftsmodelle und innovative Lösungen setzt die Charta auch auf Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit und Chancengleichheit sowie den sorgsamen Umgang mit lokalen und weltweiten Ressourcen. Mit der Unterzeichnung der Charta erklären sich alle Beteiligten dazu bereit, eine aktive Rolle für eine nachhaltige Wirtschaft zu spielen. Weitere Informationen zur Initiative Nachhaltiges Wirtschaften sowie eine Liste mit den Unterzeichnern der Charta finden Sie unter https://www.nachhaltiges-wirtschaften-hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster.