„Landschaftspflegeverbände (LPV) nehmen eine Schlüsselrolle ein, wenn es darum geht, die biologische Vielfalt im Offenland zu erhalten. Gemäß der Drittelparität bringen sie Vertreterinnen und Vertreter aus Landwirtschaft, Naturschutz und der Kommunalpolitik an einen Tisch und entwickeln gemeinsam passgenaue Lösungen, die den Naturschutz und die biologische Vielfalt in der Region stärken. Aufgrund dieser tollen Kooperation sind die Naturschutzprojekte so erfolgreich. Ich freue mich, dass im Februar im Kreis Bergstraße ein neuer LPV gegründet wurde. Mit dem jetzt gewählten geschäftsführenden Vorstand kann der Verband mit der Arbeit beginnen“, sagte Umweltministerin Priska Hinz heute bei ihrem Besuch in Lautertal im Odenwald.
Im Zusammenhang mit dem Schutzgebietsmanagement wird der LPV künftig Kontakte mit Landwirtinnen und Landwirten herstellen, um Verträge für den Erhalt und die Wiederherstellung von artenreichen Flachlandmähwiesen vorzubereiten und deren Umsetzung zu begleiten. Außerdem wird der Verband die bisherigen Aktivitäten zum Schutz der Äskulapnatter bündeln und koordinieren. Hierzu zählt insbesondere die Anlage und die Kontrolle von Eiablageplätzen, welche aus übereinanderliegenden Baumstämmen sowie Laub und Sägemehl aufgebaut sind
Ehrenamt bleibt unverzichtbar
„Ziel der Landesregierung ist es, in allen Landkreisen Landschaftspflegeverbände zu etablieren. Wir sind auf einem guten Weg, denn mittlerweile sind die Verbände in 16 von 21 Landkreisen im Einsatz“, betonte Hinz. Besonderheit des Neuzugangs ist, dass eine private Initiative engagierter ehrenamtlicher Naturschützerinnen und Naturschützer seine Gründung initiiert hat. Zusammengeführt in einer vom Kreisbeigeordneten Karsten Krug einberufenen Biodiversitätskonferenz wurden erste Eckpfeiler erarbeitet und das Projekt anschließend von einem Team Ehrenamtlicher in Kommunen, bei Naturschutzverbänden und Landbewirtschaftenden vorgestellt. „12 von 22 Kommunen des Kreises sind dem LPV bereits beigetreten“, beschrieb Angelika Beckenbach, Bürgermeisterin der Gemeinde Abtsteinach und 1. Vorsitzende des LPV Kreis Bergstraße, die Zustimmung im Kreis.
„Ich freue mich sehr, den ehrenamtlich Aktiven heute als zusätzliches Zeichen meines Danks für Ihren großartigen Einsatz für den Landschaftspflegeverband Lotto Tronc-Mittel in Höhe von 500 Euro zu überreichen. Mit diesen Mitteln können Arbeitsmaterialien finanziert werden, die zur Pflege der Streuobstwiesen in der Region benötigt werden“, so die Umweltministerin.
Finanzielle Unterstützung
Um die wichtige Arbeit der Verbände zu unterstützen, wurde 2020 eine spezielle LPV-Förderrichtlinie etabliert. Damit werden zwei Personalstellen mit bis zu 200.000 Euro pro Landschaftspflegeverband gefördert. Zur Umsetzung von Maßnahmen stehen weitere Mittel zur Verfügung aus dem Hessischen Agrarumweltprogramm HALM, der Biodiversitätsstrategie, dem Klimaschutzplan, aus Bundes- und Landes-Mitteln und der Umweltlotterie GENAU. Im Rahmen der neuen Förderrichtlinie stehen in diesem Jahr insgesamt 3,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Unterstützung bei der Gründung sowie der laufenden Arbeit erhalten die LPV durch die vom Land geförderte Hessische Koordinierungsstelle des Deutschen Verbands für Landschaftspflege e.V. Die jeweils zuständigen Regierungspräsidien stehen den Verbänden zur Seite und bewilligen die jährlichen Fördermittel auf Basis eines Arbeits- und Maßnahmenprogramms.
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