Die Bedeutung von Böden wird häufig unterschätzt. Dabei sind sie Grundlage der Produktion unserer Nahrungsmittel und nachwachsender Rohstoffe. Gleichzeitig speichern sie Wasser, bieten Lebensraum, und sind Schnittstelle für elementare Stoffkreisläufe im Naturhaushalt.
Als wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Schutz der Böden unterstützt Hessen im Rahmen des Klimaplans die Städte und Gemeinden finanziell bei der Erstellung kommunaler Bodenschutzkonzepte. Nach Rodgau ist Idstein die zweite Kommune, die hierfür einen Förderbescheid erhält, heute übergab ihn Umweltministerin Priska Hinz an den Bürgermeister der Hochschulstadt. „Intakte Böden spielen eine vielfältige Rolle für den Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen der Klimakrise. Sie halten Wasser zurück, was die Gefahren durch Starkregenereignissen mindert und zur Kühlung an heißen Tagen beiträgt. Böden speichern große Mengen an Kohlenstoff und sind ein Pfeiler der Biodiversität. Kommunale Bodenschutzkonzepte sind daher ein wichtiger Baustein, um unsere Lebensgrundlagen zu sichern und krisenfest zu machen“ erklärte Staatsministerin Hinz.
Bodenschutzkonzept Idstein: Bodenwissen für Verwaltung und Planung
Idstein sieht das Bodenschutzkonzept als wichtige Basis für die zukünftige Flächennutzungsplanung. Mit Karten, in denen die Leistungen ebenso wie die Empfindlichkeit von Böden erkennbar sind, lässt sich die wertvolle Ressource Boden besser schützen. Auch die zentrale Rolle der Böden im Landschaftswasserhaushalt soll angemessen berücksichtigt werden. „Das Bodenschutzkonzept bündelt wichtige Informationen für viele Ämter. Zum Beispiel wird es uns helfen, die Ertragsgüte der Idsteiner Böden, aber auch ihre Gefährdung durch Erosion im Blick zu behalten“ so Bürgermeister Christian Herfurth. Aufgrund der wichtigen Klimafunktion der Böden soll es dann auch an die bestehende städtische Klimaanalyse anknüpfen. Eine Maßnahme kann dabei die Entsiegelung von Flächen sein, um die Bodenfunktionen wiederherzustellen.
Hintergrund
Viele Aufgaben auf kommunaler Ebene von der Bauleitplanung, über Bau- und Erschließungsmaßnahmen bis zur Grünflächenpflege betreffen Böden. Kommunen sind daher wichtige Akteure beim Bodenschutz. Bodenschutzkonzepte schaffen dafür die systematische Basis. 2020 hat das Umweltministerium mit der Stadt Wetzlar hierzu ein wegweisendes Pilotprojekt durchgeführt.
Kommunen, die sich für die Förderung interessieren, können sich an das Umweltministerium wenden.