Die für Bergbau zuständige Ministerin Priska Hinz hat heute im Rahmen eines Festaktes in der Hessischen Staatskanzlei den Bundesorden „Grubenwehr-Ehrenzeichen“ an sieben Mitglieder von Grubenwehren aus den K+S-Werken Werra und Neuhof-Ellers überreicht. Thorsten Vogel und Arno Leinweber erhielten das Grubenwehr-Ehrenzeichen in Gold für zwanzig Jahre Einsatz. Das Grubenwehr-Ehrenzeichen in Silber für fünfzehn Jahre Engagement übergab die Ministerin an Maik Mrugalla, Christian Kranz-Krüger, Jens Sippel, Mirco Betz und Thomas Storch.
„Rettungseinsätze aber auch die Grubenwehrübungen verlangen den Grubenwehrleuten körperlich und mental viel ab. Das ehrenamtliche Engagement der Ausgezeichneten verdient daher unsere Anerkennung. Vielen Dank für Ihren Einsatz“, so die Ministerin bei der feierlichen Aushändigung der Ehrenzeichen. Grubenwehren sind die Feuerwehr der Bergleute unter Tage. Durch die Besonderheit der Einsatzszenarien müssen die Grubenwehrleute eine besondere körperliche Leistungsfähigkeit nachweisen, Rettungs- und Erste-Hilfe-Techniken beherrschen und dazu regelmäßig mehrstündige Einsatzübungen unter schweren Atemschutzgeräten absolvieren. Die Tätigkeit in einer Grubenwehr ist bis auf wenige Funktionsmitglieder ehrenamtlich.
In Hessen ist vor allem das Grubenunglück auf der Grube Stolzenbach bei Borken aus dem Jahr 1988 in Erinnerung, bei dem 51 Bergleute bei einer Kohlenstaubexplosion ums Leben kamen. Sechs überlebende Kumpel konnten nach drei Tagen gerettet werden. Insgesamt waren dort 807 Grubenwehrleute aus 29 Grubenwehren im Einsatz.
Hintergrund:
Das Grubenwehr-Ehrenzeichen ist ein Bundesorden, der aufgrund von Vorschlägen der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Bundesländer vom Bundespräsidenten verliehen wird. Es wurde am 14. Juli 1953 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftet und wird in Gold und Silber vergeben. Der Orden nimmt eine Sonderstellung ein: Er ist im Gegensatz zu allen anderen Auszeichnungen des Bundes einem Berufsstand vorbehalten.