Die Gewinner stehen fest: die Firma Merck und die Firma DAW/RMI wurden für ihre Beiträge zum Gewässerschutz im Hessischen Ried ausgezeichnet. Umweltministerin Priska Hinz hat die Preisträger heute zusammen mit Thomas Klaßen, Leiter der Geschäftsstelle Umweltallianz Hessen, im Regierungspräsidium Darmstadt mit einer Urkunde geehrt.
Im Rahmen des Dialogforums „Spurenstoffe im Hessischen Ried“ wurde erstmalig ein Wettbewerb ausgerufen, bei dem sich Unternehmen, Handwerk, Verbände und Institutionen bewerben konnten, die freiwillig und engagiert dazu beitragen, den Eintrag von Spurenstoffen in die Gewässer im Hessischen Ried zu reduzieren. „Ziel des Wettbewerbs ist es, denjenigen eine Plattform zu bieten, die Eigeninitiative zeigen. Wir wollen für das Thema Spurenstoffe sensibilisieren und auch andere motivieren, sich damit auseinander zu setzen“, betonte Umweltministerin Priska Hinz.
Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid erklärte: „Das Thema Spurenstoffe betrifft uns alle. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen als Vorbilder vorangehen und Wege aufzeigen, Spurenstoffe in unserem Wasser zu minimieren. Daher geht mein Dank an die Teilnehmer des Wettbewerbs.“
Thomas Klaßen bekräftigte: „Die eingereichten Projekte der Unternehmen zeigen einmal mehr, wie kreativ und mit welchem Einsatz Unternehmen unterwegs sind, wenn es darum geht unsere Umwelt zu schützen. Der Umweltallianz Hessen ist es ein zentrales Anliegen zu zeigen, wie betrieblicher Umweltschutz funktionieren kann und deshalb freuen wir uns, diesen Wettbewerb unterstützen zu können.“
Auszeichnung für zwei vorbildliche Unternehmen
„Als erstes Industrieunternehmen in Südhessen, das die vorhandene Abwasserreinigungsanlage mit dem freiwilligen Bau einer vierten Behandlungsstufe zur Reduzierung von Spurenstoffen erweitert, setzt die Firma Merck einen wichtigen Baustein unserer Spurenstoffstrategie Hessisches Ried um. Damit übernimmt sie als Industrieunternehmen eine Vorreiterrolle im Gewässerschutz und Verantwortung für die Region ‚Hessisches Ried‘“, so Hinz bei der Urkundenübergabe.
Thomas Klaßen vergab die weitere Auszeichnung an die Firma DAW/RMI (Dr. Robert Murjahn-Institut) für ihr Sockelschienen-Filtersystem „Eco-Safe“. „Es ist eine umweltfreundliche und effektive Lösung, um das Risiko der Freisetzung von Bioziden und anderen organisch-chemischen Schadstoffen, die aus Fassadenkonstruktionen ausgewaschen werden, in den Boden und in Gewässer zu reduzieren“, betonte Klaßen.
Auch 2024 soll der Wettbewerb wieder stattfinden, die Auszeichnung soll zukünftig jährlich am „Weltwassertag“, dem 22. März eines jeden Jahres, vergeben werden. https://spurenstoff-dialog-hessen.de
Hintergrund zum Hessischen Ried:
Das Hessische Ried ist wasserwirtschaftlich besonders sensibel. Zum einen bestehen einige Fließgewässer bei Niedrigwasser zu nahezu 100 Prozent aus Einleitungen von geklärtem Abwasser, zum anderen werden rund 25 % des Trinkwassers in Hessen hier gewonnen. Im Abwasser sind Spurenstoffe wie Arzneistoffe, Haushalts- und Industriechemikalien und Pflanzenschutzmittel messbar, die durch die aktuelle Kläranlagentechnik nicht zurückgehalten werden. Gleichzeitig versickert im Hessischen Ried aufgrund der geologischen Bedingungen Wasser aus Oberflächengewässern in Teilbereichen in das Grundwasser.
Vor diesem Hintergrund wurde die Spurenstoffstrategie für das Hessische Ried vorgelegt, die Maßnahmen zur Spurenstoffreduktion durch den Ausbau einer Reihe von Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe, aber insbesondere auch an der Quelle und bei der Anwendung vorsieht.