Seit der Katastrophe im Ahrtal ist die zerstörerische Kraft von Starkregen in Deutschland sehr viel präsenter geworden. Auch in Hessen haben schon viele Gemeinden Erfahrungen mit Schäden durch Starkregen machen müssen. Im Zuge der Klimakrise werden Starkregenereignisse zunehmend häufiger und heftiger. Das Land Hessen unterstützt die Kommunen bei der Starkregenvorsorge mit der Erstellung von kommunalen Fließpfadkarten. Die Stadt Runkel, gelegen im Lahntal zwischen Westerwald und Taunus, erhält heute die 100. Fließpfadkarte gemeinsam mit der Gemeinde Brechen.
„Kaum war der Dürresommer im letztem Jahr in Hessen vorbei, kam es zu Starkregenereignissen im September. Überflutete Straßen und vollgelaufene Keller waren die Folge. Ein Extremwetterereignis folgte auf das nächste. Darauf müssen wir uns aufgrund der fortschreitenden Klimakrise auch in Zukunft verstärkt einstellen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir als Land die Kommunen unterstützen, sich krisenfest aufzustellen. Mit der Förderung und Erstellung von Fließpfadkarten geben wir den Kommunen ein Instrument an die Hand, um vorbeugende Maßnahmen zum Schutz vor Starkregen planen und ergreifen zu können“, erklärte Priska Hinz, Hessische Umweltministerin, bei der Übergabe der 100. Fließpfadkarte in Runkel. Die Finanzierung der Karten erfolgt durch das Hessische Umweltministerium als Maßnahme des Integrierten Klimaschutzplans 2025. Für die Kommunen fällt lediglich eine Schutzgebühr von 10 Euro/km² an.
Bessere Vorbereitung auf Starkregenereignisse
Prof. Dr. Thomas Schmid, Präsident des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG): „Starkregen kann jeden treffen! Jedes Jahr treten in Hessen mehrere Starkregenereignisse auf, manche haben bereits schwere Schäden in Kommunen angerichtet. Mit dem Klimawandel steigt die Häufigkeit und Intensität von Starkregen an. Die vom HLNUG zur Verfügung gestellten kommunalen Fließpfadkarten geben einen ersten Eindruck, welche Wege das Wasser bei Starkregen nehmen kann. Mit diesem Instrumentarium können sich die Kommunen besser auf Starkregenereignisse vorbereiten und auf deren Folgen einstellen.“ Die Fließpfadkarten werden vom Fachzentrum Klimawandel und Anpassung am HLNUG berechnet und den hessischen Gemeinden bei einem Erläuterungstermin zur Verfügung gestellt.