„Ich freue mich, dass die Umweltministerkonferenz heute unserem hessischen Vorschlag gefolgt ist und ein Verbot von bleifreier Munition vom Bund fordert. Durch die Jagd gelangen jährlich 20.000 Tonnen Blei europaweit in die Böden. Dadurch verenden rund 1,5 Millionen Vögel. Ebenso kann Wildfleisch durch bleihaltige Munition kontaminiert sein und ist dann eine Gefahr für Schwangere und Kinder. Das ist seit Längerem bekannt und es ist nicht nachvollziehbar, wieso die Bundesregierung sich ziert. In Hessen haben wird seit Jahren keine bleihaltige Munition mehr bei der Jagd im Staatswald verwendet, es gibt auch gute Alternativen. Ein Verbot ist überfällig und die Bundesregierung sollte dies nun endlich umsetzen“, sagte heute die hessische Umweltministerin Priska Hinz im Anschluss an die Umweltministerkonferenz.
Schärfere Ziele und Maßnahmen für den Klimaschutz
„Die Klimakrise schreitet voran und wir müssen uns noch engagierter dagegen einsetzen. Die Umweltministerkonferenz hatte sich bei ihrer letzten Sitzung für ein europaweites Ziel von 60 Prozent ausgesprochen. Die EU hat sich nun auf ein Reduktionsziel von 55 Prozent bis 2030 festgelegt. Jetzt gilt es, auf nationaler Ebene dieses Ziel umsetzen. Deshalb freue ich mich, dass sich die Umweltministerkonferenz für eine Anhebung des Minderungsziels bis 2030 ausgesprochen hat. Dabei sind wir uns einig, dass die Ergebnisse des Expertenrates für Klimafragen, der ein gesamtwirtschaftliches Zielniveau für Deutschland von 62 bis 68 Prozent Minderung bis 2030 gegenüber 1990 aus dem neuen EU-Ziel ableitet, Ausgangspunkt für diese Anpassung sein wird. Ich spreche mich dafür aus, ein Ziel von mindestens 65 Prozent Reduktion zu verfolgen. Ein hohes Ziel ist wichtig, um zum Beispiel dem Ausbau der Erneuerbaren Energien noch einmal Nachdruck zu verleihen, hier müssen wir dringend eine Schippe drauflegen“, erklärte Priska Hinz.
Klimaschutzleistungen von Wäldern honorieren
„Die Klimakrise bedroht besonders unsere Wälder, das kann man vielerorts in Deutschland deutlich sehen. Deshalb müssen wir sie zu klimastabilen Mischwälder weiterentwickeln, nur so können wir sie vor dem Klimawandel schützen und gleichzeitig ihre Funktion als CO2-Senken erhalten und stärken. Dieser Waldumbau ist ein wichtiger Dienst für die Gesellschaft und gleichzeitig eine enorme Herausforderung. Deshalb ist es richtig, diese Klima- und Ökosystemleistung zu honorieren. Die Umweltministerkonferenz erteilt einer möglichen Flächenprämie eine klare Absage und wird jetzt mit dem Bund ein Modell zur Honorierung von Klimaschutz- und andere Ökosystemleistungen der Wälder zu entwickeln. Damit können Waldbesitzende aller Besitzarten mit einem bundeseinheitlichen System unterstützt werden“, erklärte Hinz.
Weiterarbeit am Praxisleitfaden zum Wolf
„Die Rückkehr des Wolfs ist ein Erfolg für den Artenschutz, aber auch eine große Herausforderung für Nutztierhalterinnen und -halter. Es ist wichtig, Schäferinnen und Schäfer dabei zu unterstützen, ihre Tiere vor dem Wolf zu schützen. In Hessen fördern wir Herdenschutzmaßnahmen und ebenfalls mit einer zusätzlichen Weidetierprämie. Erst wenn ein effektiver Herdenschutz einen Wolf nicht mehr davon abhalten kann wiederholt Nutztiere zu reißen oder wenn ein Wolf auffällig gegenüber Menschen wird, sollten eine Entnahme in Frage kommen. Wir waren uns einig, dass wir dafür klare, nachvollziehbare und bundeseinheitliche Regeln brauchen. Wir konnten und heute aber noch nicht bei allen Punkten einigen. Deshalb haben wir uns darauf verständigt, bis zur nächsten UMK die offenen Fragen zu klären“, erklärte die Ministerin.