„Es ist so weit, die offizielle Bewerbungsfrist für den neu geschaffenen Mundart-Preis der hessischen Landesregierung beginnt heute“, sagt Hessens Heimatminister Ingmar Jung, der den Preis am internationalen Tag der Muttersprache angekündigt hatte.
„Heimat ist ein neuer Themenschwerpunkt dieser Landesregierung, und mit unserer Heimat sind unsere hessischen Dialekte eng verbunden“, betont der Minister. Als eine der ersten Amtshandlungen in diesem Bereich wurde daher der neue Mundart-Preis der hessischen Landesregierung ins Leben gerufen. Er soll die Leistungen der vielen aktiven Ehrenamtlichen rund um Brauchtum und Mundart würdigen, aber auch die Sichtbarkeit der Dialekte insgesamt erhöhen und die Menschen für Hessens Sprachvielfalt begeistern.
„Gerade die regionalen Unterschiede finde ich unglaublich spannend“, sagte Jung beim Mundart-Festival in Eschenburg und erläuterte, dass für die typisch hessische Grußformel beispielsweise „Gude“, „Gaude“ oder „Gurre“ verwendet wird. Jung selbst ist im Rheingau aufgewachsen: „Bei uns schwätze die Leut‘, während andernorts gebabbelt oder geschnuddelt wird“, sagte der Minister und deutete an, dass er selbst gerne „Platt“ spricht. „Mundart ist auch ein Gefühl. Mundart ist Heimat“, sagte Jung in Eschenburg und betonte, dass er auch junge Menschen, die oft keinen Dialekt mehr sprechen, für das Thema begeistern möchte. Dazu soll der Mundart-Preis beitragen.
Um den Preis konkurrieren können alle Projekte und Maßnahmen, die mit hessischer Mundart zu tun haben und mindestens eines von insgesamt fünf vorgegebenen Kriterien erfüllen, beispielsweise einen sichtbaren und nachhaltigen Beitrag zur Pflege und Sicherung der hessischen Mundart leisten oder ein Projekt mit Vorbildcharakter vorstellen, das andere leicht inspirieren kann. Auch die Frage, welche unterschiedlichen Zielgruppen mit dem Projekt erreicht werden, kann in die Bewertung der eingereichten Anträge einfließen.
Die Auswahl der Preisträger oder Preisträgerinnen übernimmt eine unabhängige Jury, der neben ehrenamtlich Aktiven auch Vertreterinnen und Vertreter von Fachverbänden und aus der Wissenschaft angehören.
Der Preis ist mit insgesamt 8.000 Euro dotiert. Bis zum 30. September können sowohl Vorschläge als auch Selbstbewerbungen eingereicht werden. Alle weiteren Informationen sowie der Anmeldebogen stehen unter www.land-hat-zukunft.de/mundart.htmlÖffnet sich in einem neuen Fenster zur Verfügung.
Jung: „Ich freue mich auf zahlreiche gute Bewerbungen von interessanten und engagierten Menschen aus unserem Heimatland. Denn wer Mundart spricht, ist ein wichtiger Vermittler regionaler Kultur.“