Mit dem Nationalen Naturmonument „Grünes Band Hessen“ möchte sich die Hessische Landesregierung an einem der größten europäischen Naturschutzprojekte und einem herausragendem Projekt der Erinnerung an unsere Geschichte beteiligen.
Es dauerte beinahe 40 Jahre, bis zum Mauerfall 1989, bis die Grenzanlagen nach und nach abgebaut wurden und das geteilte Deutschland wieder zu einem Land werden konnte. Um diese Geschichte lebendig zu halten und nicht zu vergessen, was Grenzen und Teilung mit Menschen macht soll das Grüne Band einen Raum bieten, diese Erinnerung zu erhalten.
Das Grüne Band ist neben der Historischen Bedeutung aber auch ein gesamteuropäisches Naturschutzprojekt, mit dem der während des Kalten Krieges weitgehend naturbelassene Grenzstreifen entlang des Eisernen Vorhangs erhalten werden soll. Es ist ein Biotopverbund quer durch Europa, von Norwegen bis in die Türkei auf einer Gesamtlänge von 12.500 km und entlang von 24 europäischen Staaten.
Hessen ist nun das erste westdeutsche Bundesland, das sich mit der Ausweisung eines Nationalen Naturmonumentes an der Erhaltung des Grünen Bandes beteiligen will und hat daher einen Gesetzentwurf zur Ausweisung des Nationalen Naturmonumentes erarbeitet. Dieser Gesetzentwurf ist vergangene Woche vom Kabinett beschlossen worden und die Verbändeanhörung hat begonnen. Begleitend zu der Verbändeanhörung waren Mitarbeiter des hessischen Umweltministeriums mit Unterstützung von Kollegen aus dem Regierungspräsidium Kassel, von Hessen Forst und regionalen Akteuren am vergangenen Wochenende in den drei Landkreisen – Hersfeld-Rotenburg, Werra-Meißner und Fulda – unterwegs, um das Projekt vor Ort vorzustellen und den betroffenen Grundstückseigentümern und Bewirtschaftern die Hintergründe und Inhalte des Gesetzes zu erläutern.
Bei strahlendem Sonnenschein waren die Kollegen mit bis zu 100 Teilnehmern in den Landkreisen unterwegs und haben spannende Informationen zum Gesetz, zur Kulturhistorie des Grünen Bandes, den naturschutzfachlichen Besonderheiten den Möglichkeiten für die Regionalentwicklung und auch den Erfahrungen mit dem Naturmonument in Thüringen ausgetauscht. Deutlich wurde dabei vor allem immer wieder, dass jeder und jede in der Region ihre eigene Geschichte zur Grenze erlebt hat und diese Vielfältigen Erfahrungen in jedem Fall auch für kommende Generationen lebendig gehalten werden müssen. Denn auch wenn jedes Kind bis heute in der Schule lernt, was die DDR war und wie die Grenze aussah – es ist ungleich anders, vor Ort zu stehen und dies in und anhand der Landschaft zu lernen.