Ausgangslage: Warum eine Plastikvermeidungsstrategie?
Die Kunststoffproduktion weltweit hat sich seit den 60er Jahren verzwanzigfacht und im Jahr 2017 einen Umfang von knapp 350 Mio. t erreicht. Mit mehr als 30 % stellen Verpackungen als kurzlebige Kunststoffprodukte einen erheblichen Anteil der in Deutschland verarbeiteten Kunststoffe dar. Seit dem Jahr 1991 hat der jährliche Verpackungsverbrauch pro Einwohner in Deutschland um rund 13 % zugenommen. Der Plastikanteil spielt dabei eine wichtige und zunehmend gefährliche Rolle für Mensch und Umwelt.
Negative Folgen für unsere Umwelt
Das Grundproblem ist: Kunststoffe sind sehr haltbar und werden in der Umwelt kaum oder nur extrem langsam abgebaut. So dauert es bis zu 20 Jahre bis eine Plastiktüte zersetzt ist und 450 Jahre lang bleibt eine Plastikflasche in der Umwelt erhalten. Entsprechend entstehen gravierende Umweltprobleme. Diese sind die Vermüllung von Meeren und Landschaft und die entsprechend negativen Folgen für Tier- und Pflanzenwelt, der Eintrag von Mikroplastik – dieses ist mittlerweile überall von der Arktis bis ins Hochgebirge nachweisbar, der Schadstoffeintrag – Schadstoffe wie beispielsweise Weichmacher werden freigesetzt und die Ressourcenverschwendung und die Klimawirkung durch die Verwendung von Erdöl und Energie zur Produktion von Plastik.
Handlungsfelder der hessischen Plastikvermeidungsstrategie
Folgende Handlungsfelder können identifiziert werden.
- Weniger Plastikverbrauch in Hessen
- Weniger Plastikmüll in der Umwelt
- Weniger Mikroplastik
- Mehr Wiederverwendung und Recycling
Maßnahmen: Wie erreichen wir die Ziele der Strategie?
Gemeinsames Handeln ist notwendig: Die Landesregierung kann an vielen Stellen, wie bspw. im Abfallrecht, nicht gesetzgeberisch tätig werden, denn dieses wird auf Bundes- und Europäischer Ebene geregelt. Hier setzt sich das Land mit verschiedenen Initiativen auf Ebene der Umweltministerkonferenz und im Bundesrat dafür ein, dass die Bundesregierung geeignete Maßnahmen ergreift.
Durch gemeinsame Initiativen, Aufklärung und gezielte Förderung können Verbesserungen darüber hinaus auch vom Land ausgehend erzielt werden. Deshalb tritt die Landesregierung mit relevanten Akteuren in Dialog, um durch gemeinsames Handeln, konkrete Vorgaben oder Fördermaßnahmen die Ziele der Strategie zu erreichen.
Für den Auftakt der Strategie werden in den vier Handlungsbereichen erste Maßnahmen umgesetzt. Weitere Maßnahmen sind bereits in Vorbereitung. Die Strategie ist als fortlaufender, offener Prozess konzipiert, der ständig weiterentwickelt und durch neue Maßnahmen ergänzt wird. Zu den Handlungsfeldern wurden Maßnahmen entwickelt, mit denen die entsprechenden Ziele verfolgt werden.