2018 startete das Hessische Umweltministerium das Sonderprogramm „Leitarten der Feldflur“ mit dem Ziel, Feldtiere und Feldkräuter in den Fokus zu rücken. In bislang neun Schwerpunkträumen - zum Beispiel rund um Fulda und Bad Zwesten - schützen verschiedene Maßnahmen unter anderem Feldhamster, Feldhase, Rebhuhn und Feldlerche und begünstigen eine weitere Ausbreitung.
Leitarten der Feldflur
FELDLIEBE - Im Einsatz für Hamster & Co.
Hessen konzentriert sich in aktuell neun Schwerpunktgebieten auf zahlreiche Maßnahmen um die Population von Feldhamster und Co. zu stabilisieren und eine Ausbreitung in umliegende Regionen zu begünstigen.
Von 2018 bis 2021 hat die Landesregierung die Feldflurprojekte mit Sondermitteln in Höhe von insgesamt rund 2 Millionen Euro ausgestattet. Ergänzend finanziert das Hessische Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflege-Maßnahmen (HALM) weitere Maßnahmen in den neun Projektgebieten und über die Projektkulissen hinaus. Weitere Mittel werden aus der hessischen Umweltlotterie GENAU, aus der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz des Bundes (GAK) sowie aus Ersatzzahlungen bereitgestellt.
Die hessische Kampagne soll bedrohten Arten der Feldflur ein Gesicht geben und gleichzeitig über die vielfältigen Erhaltungsmaßnahmen aufklären. Interdisziplinär können Hessinnen und Hessen in den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft und Jagd mitmachen und gemeinsam auf den Feldern viel erreichen.
Dieser Lebensraum enthält alles, was die Arten zum Leben brauchen: Nahrung, Versteckmöglichkeiten und gute Fortpflanzungsbedingungen. Manche Tierarten finden an einem einzelnen Grashalm alles, um erfolgreich zu sein. Andere Arten sind konkurrenzschwach, sehr stark spezialisiert oder auch sehr anspruchsvoll. Diese Unterschiede machen intakte Natur zur unverzichtbaren Lebensgrundlage für uns Menschen. Jede Nische hat ihre Funktion und ihre Spezialisten. Als Ökosystemleistungen werden sauberes Wasser, frische Luft, geschlossene Nährstoffkreisläufe und die Bestäubung von Nutzpflanzen sichergestellt.
Weltweit sind heute viele Arten von einem massiven Rückgang betroffen, weil ihre Lebensräume stark verändert oder ganz zerstört werden. In Deutschland ist ganz besonders die offene Feldflur betroffen, weil immer größer werdende und intensiv genutzte Ackerflächen naturnahe (Klein)Strukturen, nasse Wiesen und nährstoffarme Böden verdrängen. Ehemals sehr häufige Tier- und Pflanzenarten sind heute teilweise vom Aussterben bedroht sind
Steckbriefe und Projekte
Was kann ich tun um die Tiere der Feldflur zu schützen?
- Unterstütze die Aufzucht und Auswilderung von Feldhamstern mit einer Patenschaft bei der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON). Im Frühjahr, Sommer und Herbst benötigt die HGON regelmäßig Unterstützung bei der Zählung von FeldhamsternÖffnet sich in einem neuen Fenster.
- Rücksichtsvoller Umgang mit der Natur bei Outdoorsport, beim Wandern und Spazierengehen: Je ungestörter die Tiere dort leben können, desto besser. Auf jeden Fall am Feldrand den Hund anleinen. Wichtig: Keine Jungtiere anfassen und mitnehmen! Meist sind die Elterntiere nicht weit entfernt und die Aufzucht durch Menschen gelingt nur selten.
- Jede Kaufentscheidung auf dem Markt oder im Laden kann die regionale Landwirtschaft unterstützen: Die lokalen Landwirtinnen und Landwirte leisten wichtige Beiträge zum Erhalt der Arten und Lebensräume.