„Wir wollen zeigen, dass das Leben mit Klimaschutz lebenswert ist. Gerade auf kommunaler Ebenen können wir viel bewegen und die Klima-Kommunen zeigen, wie es geht: Mit E-Carsharing-Angeboten werden klimafreundliche Mobilitätsangebote geschaffen, Dach- und Hausbegrünung verschaffen Kühlung im Sommer und Photovoltaik versorgt die Menschen sogar auf dem eigenen Balkon mit grünem Strom“, sagte Staatssekretär Oliver Conz heute bei der Konferenz „Klima Kommunal“. „Gemeinden und Städte sind wichtige Partner im Kampf gegen die Klimakrise, denn sie können vor Ort sehr viel bewegen. Das Land Hessen unterstützt sogenannte Klima-Kommunen mit einer 100-Prozent-Förderung. 303 Kommunen sind mittlerweile Teil des Bündnisses der Klima-Kommunen. Wir arbeiten daran, dass ganz Hessen eine Klima-Kommune wird.“
Zur Konferenz „Klima Kommunal“ waren alle hessischen Kommunen online eingeladen, sich einen Tag lang zu aktuellen Aktivitäten rund um das Themenfeld Klimaschutz und -anpassung in Kommunen zu informieren.
Wettbewerb der hessischen Klima-Kommunen: „So machen wir‘s“
Auf der Konferenz zeichnete Staatsekretär Conz zudem die sechs Preisträger des
diesjährigen Wettbewerbs „So machen wir’s“ aus. Der Wettbewerb dient dazu, auf die besonders guten kommunalen Beispiele aufmerksam zu machen.
Die Sieger in der Kategorie „Klimaschutz“ sind die Stadt Homberg (Efze) für das „Pulsierende CarSharing“, das die nachhaltige Mobilität mit Elektroautos im ländlichen Raum stärkt und CarSharing in Orte bringt, in denen es sonst eher unwirtschaftlich wäre. Der Werra-Meißner-Kreis für seine „Quartierssanierung“ - ein tolles Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit bei dem auch die Energiewende und das Thema Wohnen im Alter aufgegriffen wurde. Und die Stadt Marburg für das „Förderprogramm Mikro-Photovoltaik (Balkon-Module)“. Hier können sich Mieterinnen und Mieter ohne großen Aufwand aktiv an der Energiewende beteiligen.
In der Kategorie „Klimaanpassung“ wird die Stadt Frankfurt a.M. mit dem Projekt „Frankfurt frischt auf“ ausgezeichnet, die ein umfassendes Förderprogramm für Klimaanapassung und Gebäudebegrünung entwickelt hat. Sowie der Landkreis Hersfeld-Rotenburg für seine „Nachhaltige Regenwasser-Bewirtschaftung“ - ein Vorzeigeprojekt, welches gut auf andere Bauten übertragbar ist und für das Thema Starkregenereignisse durch Senkgärten, die sich bei Starkregen einstauen können, sensibilisiert.
In der Sonderkategorie „Klimagerechte Kommunalplanung“ erhält die Stadt Wetzlar für ihr „Bodenschutzkonzept“ eine Auszeichnung. Hier wurden Leitfäden und Arbeitshilfen als konkrete Hilfestellung entwickelt, die unter anderem auch auf kleine Kommunen übertragbar sind und die vielen unterschiedlichen und wichtigen Funktionen des Bodens auch in Bezug auf Klimaschutz und Klimaanpassung mitbedenken.
Wie wird man eine Klima-Kommune?
Die Mitglieder im Bündnis der Klima-Kommunen verpflichten sich, Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen auf kommunaler Ebene umzusetzen und damit einen Beitrag zur Erreichung der landesweiten Klimaschutzziele zu leisten. Bevor Kommunen zur Klima-Kommune werden, können sie sich über die Fachstelle der Klima-Kommunen bei der LandesEnergieAgentur (LEA) beraten lassen und im Rahmen der Beratung gemeinsam Aktionspläne aufstellen. Neben der erhöhten Förderquote profitieren Klima-Kommunen von der Vernetzung, Austausch und Beratung innerhalb des Bündnisses. Die Mitgliedskommunen erhalten vielfältige Unterstützungsangebote durch die LEA. Diese beinhalten themenspezifische fachliche Beratung (auch vor Ort), regionale Vernetzungstreffen und kostenlose Fachveranstaltungen, sowie die Unterstützung durch vorkonzipierte Maßnahmenpakete. Das Bündnis stößt bei den Kommunen weiterhin auf großes Interesse und die vielfältigen Angebote werden sehr gut angenommen.