„Die Luftqualität in Frankfurt hat sich in den vergangenen Monaten insgesamt positiv entwickelt, sodass ab 1. Juli keine Fahrverbote eingeführt werden müssen. Frankfurt hat viel getan, um die Verkehrswende in der Stadt umzusetzen: Mehr Fahrradspuren, mehr ÖPNV und Tempolimit, diese Anstrengungen zeigen Wirkung und haben sich gelohnt. Natürlich hat auch die veränderte Mobilität in der Pandemie zu geringerem Verkehr geführt. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass Frankfurt auf dem richtigen Weg ist im Sinne des Gesundheitsschutzes der Bürgerinnen und Bürger“, sagte heute Umweltministerin Priska Hinz.
„Die Grenzwerte für Stickstoffdioxid in Frankfurt am Main flächendeckend einzuhalten, dafür kämpfe ich seit Jahren“, sagte Frankfurts Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. „Ältere und manipulierte Diesel-PKW sorgen aber stellenweise immer noch für eine kritische und deutlich zu hohe Belastung. Unser städtisches Maßnahmenpaket, die Verdrängungseffekte durch saubere Neufahrzeuge und weniger Verkehr aufgrund der Corona-Pandemie haben die Belastung zwar gesenkt, doch wir müssen uns vorsehen. Für das dritte Quartal konnten wir Fahrverbote nun gerade so vermeiden, das soll auch in Zukunft so bleiben!“
Im Dezember des vergangenen Jahres ist der fortgeschriebene Luftreinhalteplan für die Stadt Frankfurt in Kraft getreten. Darin ist ein großes Maßnahmenpaket festgelegt worden, das eine nachhaltige Entwicklung des Verkehrs in Frankfurt vorantreiben soll. Der Luftreinhalteplan sieht trotzdem sowohl streckenbezogene als auch ein zonales Fahrverbot vor, sollte der Grenzwert für die Stickstoffdioxid-Belastung nicht eingehalten werden können. Deshalb überprüft das Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) quartalsweise die Messwerte. Wenn der sogenannte gleitende Jahresmittelwert über 41µg/m³ liegt, muss für den von diesem Messstandort repräsentierten Bereich ein Fahrverbot ab dem übernächsten Quartal angeordnet werden. Außerdem hat das HLNUG zusätzliche Messstandorte eingerichtet, um die Belastungssituation noch besser überwachen zu können. An den vier neuen Messstandorten im Stadtteil Höchst lag der höchste Wert an der Kasinostraße bei 32,7µg/m³. An der Mainzer Landstraße wurden seit Januar ansteigende Werte beobachtet. Der Wert von 41µg/m³ konnte dort mit 40,5µg/m³ nur knapp unterschritten werden. Auch die Messpunkte „Am Erlenbruch II“ (38,7µg/m³) und „Battonnstraße“ (37,8µg/m³) sind noch kritisch.
„Wir können leider noch keine Entwarnung geben, da die Messwerte teilweise steigen. Das bedeutet: Fahrverbote ab dem 1. Oktober sind noch nicht vom Tisch. Deshalb appelliere ich an alle Frankfurterinnen und Frankfurter sowie Pendlerinnen und Pendler: Nutzen Sie die neuen Angebote der Stadt, steigen Sie aufs Fahrrad und in die Bahn. Ich hoffe auch, dass die Möglichkeit der mobilen Arbeit weiterhin genutzt werden kann und dadurch der Autoverkehr nicht wieder auf den Stand vor der Pandemie ansteigt“, ergänzt Ministerin Hinz.