Nach Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) besteht für den Menschen keine Gefahr einer Ansteckung.
Von MKS betroffene Tiere bekommen Fieber, werden apathisch und leiden. Das Virus kann Bläschen auf der Haut und den Schleimhäuten verursachen. Sie sind schmerzhaft und führen in Abhängigkeit von den betroffenen Stellen beispielsweise zu vermehrtem Speichelfluss. Die Tiere fressen nicht mehr, wenn die Bläschen im Maul auftreten. Am oberen Klauenrand verursachen sie Schmerzen und können zu Bewegungsunlust und Lahmheiten führen. Auch tödliche Verläufe der Krankheit können insbesondere bei Jungtieren auftreten. Häufig sind auch nur eine geringere Gewichtszunahme bei Masttieren oder eine geminderte Milchleistung Anzeichen der Krankheit. Bei erwachsenen Tieren verläuft die Krankheit oft ohne äußerlich sichtbare Krankheitssymptome. Deshalb kann sich die Tierseuche unbemerkt sehr schnell über größere Gebiete ausbreiten. Behandlungsmöglichkeiten gibt es nicht.
Die Tierseuche kann durch direkten Kontakt zwischen infizierten Tieren und durch alle Körperausscheidungen übertragen werden – beispielsweise durch Milch, Speichel, Kot oder Sperma, aber auch über die Atemluft. Schon ein Tropfen Speichel von einem infizierten Tier kann theoretisch Hunderte Schweine anstecken.
Wenn ein landwirtschaftlicher Betrieb betroffen ist, müssen dort alle Tiere getötet werden. Wegen der möglichen schwerwiegenden Folgen für die Tierhaltung gehört die MKS auch zu den wirtschaftlich bedeutendsten Tierseuchen.
Als besonders gefährdet gelten Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. Aber auch andere Klauentiere wie Lamas, Alpakas, Büffel sowie Zoo- und Wildtiere können infiziert werden. Auf die Teilnahme an Jagden und Veranstaltungen mit Tieren jeglicher Art im betroffenen Seuchengebiet sollte verzichtet werden.
Ausbruch der gefährlichen Tierseuche in Brandenburg: Landwirtschaftsministerium Hessen ergreift Sofortmaßnahmen
Nach dem Ausbruch der hochansteckenden MKS in Brandenburg im Januar 2025 wappnet sich Hessen für den Kampf gegen die Tierseuche. Das hessische Landwirtschaftsministerium hat Sofortmaßnahmen ergriffen, um einen möglichen Ausbruch der Tierseuche im Land so schnell wie möglich festzustellen. So werden zusätzliche PCR-Tests zum Nachweis einer Infektion bei verendeten Tieren zum Einsatz kommen, daneben aber auch sogenannte ELISA-Tests, um Antikörper nachzuweisen. Tierhalter fordert das Ministerium zu erhöhter Wachsamkeit und der Umsetzung von Biosicherheitsmaßnahmen auf. Wenn Halter Krankheitssymptome bei den Tieren feststellen, wird empfohlen, den Betreuungstierarzt zu informieren.
Im Landwirtschaftsministerium wurde direkt ein Bereitschaftsdienst für Veterinäre eingerichtet und der Tierseuchenkrisenstab einberufen. Dieser steht seither in ständigem Austausch mit den Experten des Bundes und anderer Länder. Außerdem wurden mehr als 50 hessische Verbände zu einer Videokonferenz eingeladen und über die aktuelle Lage informiert.
Mit der Bestätigung der Seuche in Brandenburg hat Deutschland die Anerkennung als „frei von Maul- und Klauenseuche ohne Impfung“ bei der Weltorganisation für Tiergesundheit verloren. Daher ist mit Exportbeschränkungen von tierischen Produkten – auch aus Hessen – in Drittländer zu rechnen.
Häufig gestellte Fragen
Am 10. Januar 2025 hat das nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) den ersten Ausbruch der MKS seit 1988 in Deutschland bestätigt. Betroffen ist eine Wasserbüffel-Freilandhaltung in der Gemeinde Hoppegarten im Landkreis Märkisch-Oderland (Brandenburg). Im Labor wurde das MKS-Virus vom Serotyp O festgestellt. Nah verwandte MKS-Viren kommen im Nahen Osten und in Asien vor. MKS gilt als die gefährlichste Tierseuche überhaupt. Ihre Folgen können gravierend sein. Der Bund hat deswegen einen Krisenstab eingerichtet. Hier finden Sie Informationen Öffnet sich in einem neuen Fenstersowie FAQ Öffnet sich in einem neuen Fensterzur Maul- und Klauenseuche vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).