Ein Feldsperling sitzt auf einem Ast.

Feldsperling

Gerne unterwegs auf Streuobstwiesen - Mit dem Programm „Förderung von Leitarten der Feldflur“ will das Land Hessen dem Feldsperling wieder einen geeigneten Lebensraum schaffen.

Von seinem Verwandten, dem Haussperling, unterscheidet sich der Feldsperling durch die geringere Größe (bis 14 cm) und eine einheitlich schokoladenbraune Kopfplatte sowie einen dunklen Fleck auf weißer Wange. Weibchen und Männchen sind im Gegensatz zum Haussperling gleich gefärbt. Das einsilbige „Tschi(l)p“ ist etwas leiser und weicher. In lockeren Kolonien werden alte Spechthöhlen, hohle Obstbäume oder Nistkästen zum Brüten bevorzugt.

Die Bruthöhle wird bis zum Rand mit Stroh, Gräsern und Federn gefüllt. Das Weibchen legt meist zweimal im Jahr vier bis sechs Eier, die von beiden Eltern bebrütet werden (15-20 Tage). Die Jungvögel bevorzugen kleine Insekten und Larven. Ältere Feldsperlinge ernähren sich ausschließlich von Getreide- und Wildkrautsamen.

Mehrere Feldsperlinge sitzen auf einem Zaun.
Feldsperlinge finden sich zur Brutzeit in Kolonien zusammen.

Steckbrief Feldsperling

Sehr gesellig und gerne im Schwarm werden Felder, Streuobstwiesen und Hecken bewohnt. Wichtig sind ausreichend viele, geeignete Brutplätze.

Im ländlichen Raum kommen Feldsperlinge auch an Alleen und Feldwegen sowie entlang von lichten Waldrändern vor. Gerne nutzen sie auch alten Baumbestand und Gärten an Dorf- und Stadträndern.

1. Die fehlenden Strukturen der Kulturlandschaft haben die ehemalige „Allerweltsart“ in der Roten Liste der bestandsgefährdeten Brutvogelarten Hessen (2014) in die Vorwarnliste verwiesen. Erfolgreiche Bruten sind aufgrund der landwirtschaftlichen Intensivierung stark zurückgegangen. Pflanzenschutzmittel, intensive Grünlandnutzung und das Reduzieren von Säumen und Randstreifen verringert die Insektenpopulationen, die für die Aufzucht der Nestlinge unverzichtbar sind.

2. Werden Streuobstwiesen und Gehölzen gerodet, gehen wichtige Nistplätze verloren.

3. Im Herbst fehlen vor allem nahrhafte Dreschabfälle, wenn zu früh gepflügt wird. Durch den Winteranbau stehen zunehmend weniger Stoppelbrachen für die Nahrungssuche zur Verfügung.

4. Feldsperlinge nutzen lange Plastikfäden (z. B. landwirtschaftliches Bindegarn), um die Bruthöhlen aufzufüllen. Diese wickeln sich die Nestlinge dann manchmal um Flügel oder Beine, sodass sie nicht ausfliegen können und letztlich verhungern.

Wichtig wäre der Erhalt und die Vermehrung von vielfältigen Ackerrandstreifen, Graswegen und unbefestigten Feldwege. Brachliegende Felder und über den Winter stehengelassene Stoppelbrachen würden mehr Nahrung bereithalten. Der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel würde das Artenspektrum aufwerten.

Geeignete Brutplätze können durch bestehende Streuobstwiesen, Feldgehölze und Hecken in der Landschaft bereitgestellt oder durch Anpflanzungen wieder ergänzt werden. Naturnahe Waldränder mit stehendem Totholzanteil (Spechthöhlen) wirken positiv ins Offenland hinein. Als Alternative bietet sich in bebauten Randzonen und bei Neuanpflanzungen das Aufhängen von Nistkästen an.

Die Nutzung von Bindegarn sollte umsichtig stattfinden: Möglichst natürliche, vergängliche Materialien verwenden und keine Kunststofffäden in der Landschaft liegenlassen.