Apfel auf einem Bücherstapel

Werkstatt Ernährung

Die „Werkstatt Ernährung“ ist ein erlebnis- und handlungsorientiertes Bausteinkonzept rund um das Thema Essen und Trinken zur Ernährungsbildung in Schulen. Sie wurde vom Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt (HMLU) in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Kultusministerium und Institutionen und Verbänden des Ernährungsbereiches entwickelt.

Fragen und Antworten

Die Materialien der „Werkstatt Ernährung“ sollen dabei helfen, Kindern und Jugendlichen, speziell der Klassen 5 und 6, einen praxisorientierten Kompetenzerwerb für die Lebensmittelauswahl und -zubereitung zu ermöglichen. Die Materialien können nicht nur von Lehrkräften, sondern auch von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus dem Ernährungsbereich, aber auch von Fachfremden, die mit Kindern kochen und etwas über Essen und Trinken vermitteln möchten, genutzt werden.

Mit der „Werkstatt Ernährung“ sollen Kinder und Jugendliche die gesundheitlichen, sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekte von Essen und Trinken in Theorie und Praxis kennenlernen. Ziel des Materials ist es, Heranwachsende zu selbstbestimmten und informierten Ernährungs- und Konsumentscheidungen zu befähigen.

Die „Werkstatt Ernährung“ liefert Bausteine für die Arbeit im Regel- und Wahlpflichtunterricht, für Projekttage und Projektwochen oder kann als Gesamtkonzept für Arbeitsgemeinschaften genutzt werden.

Das Bausteinkonzept umfasst unter anderem Anleitungen, Hintergrundinformationen und praxiserprobte Rezepte zu verschiedenen Lebensmittelgruppen, ergänzt durch zwei übergreifende Kapitel zu den Themen Ernährung sowie regionale Ernährung und Nachhaltigkeit.

Jedes Kapitel ist gegliedert in:

  • Fachinformationen für Lehrkräfte
  • Beispielhafte Abläufe der Werkstattstunden
  • Arbeitsblätter mit methodisch-didaktischen Hinweisen
  • Rezepte mit methodisch-didaktischen Hinweisen.

Die Materialien der „Werkstatt Ernährung“ sind weiter unten auf dieser Seite unter „Übersicht Materialien“ abrufbar. Alle Bausteine stehen als PDF-Dokumente zum Download zur Verfügung, sämtliche Arbeitsblätter und Rezepte können zusätzlich als bearbeitbare Word-Dokumente heruntergeladen werden.

Die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Hessen bietet Fortbildungen dazu an, wie die „Werkstatt Ernährung“ als eine ernährungsbildende Maßnahme in der Schule umgesetzt werden kann. Informationen und Termine finden Sie auf der Website der  Vernetzungsstelle SchulverpflegungÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Die Lehrkraft führt normalerweise einzelne oder alle Einheiten der „Werkstatt Ernährung“ durch. 

Fachkundige Multiplikatorinnen und Multiplikatoren des Landfrauenverbandes Hessen e.V. können ebenfalls die Umsetzung in der Schule vornehmen. 

Das HMLU fördert im Rahmen des Projektes „Klimabewusste Ernährungsbildung für Kinder"Öffnet sich in einem neuen Fenster die Durchführung der Einheiten zur „Werkstatt Ernährung“. Sie sind für die Schulen daher kostenfrei.

 

Gut wäre eine Küche. Wenn diese aber nicht zur Verfügung steht, können Sie die „Werkstatt Ernährung“ auch mit einfachen Mitteln im Klassenraum umsetzen.

Dabei hilft Ihnen die Werkstattkiste. Was sich darin befinden sollte, können Sie im untenstehenden Download sehen.

Die „Werkstatt Ernährung“ ist ein wertvoller Beitrag für eine gelungene Ernährungs- und Verbraucherbildung in der Sekundarstufe 1.

Sie ist anerkannter Baustein für Schulen im Teilzertifikat „Ernährung & Konsum“ auf dem Weg zur Zertifizierung „Gesundheitsfördernde Schule“ im Programm „Schule & Gesundheit“ des Hessischen Kultusministeriums.

Die „Werkstatt Ernährung“ wurde aus der Praxis entwickelt und erprobt. Sie besteht aus verschiedenen Kapiteln (Bausteinen), bei denen die Schülerinnen und Schüler die Welt der Lebensmittel und der Lebensmittelproduktion erkunden können. Die Bausteine können weiter unten einzeln heruntergeladen werden.

In der Einführung wird der Aufbau der „Werkstatt Ernährung“ erklärt. Zudem enthält dieser Teil des Materials eine Reihe an Kopiervorlagen als PDF- oder als Word-Dateien (z. B. Elternbrief, Anmeldung und Teilnahmeurkunde), die die Organisation und Durchführung der „Werkstatt Ernährung“ erleichtern sollen.

Zusätzlich finden Sie hier Tipps zur Durchführung, die Sie in Ihrer Arbeit unterstützen sollen – zu Lebensmitteln, Kosten, Material, Regeln in der Zusammenarbeit und zu der Umsetzung der Rezepte.

In diesem Kapitel der „Werkstatt Ernährung“ werden die wichtigsten Basisinformationen rund um das Thema Ernährung zusammengefasst. Hier kann bestehendes Wissen aufgefrischt und erweitert und bei Bedarf wichtige Informationen immer wieder nachgeschlagen werden.

Geklärt wird unter anderem welche Aufgabe die Ernährung hat, auf welche Energielieferanten sie zurückgreift, warum wir Vitamine und Mineralstoffe benötigen, damit der Körper fit und funktionsfähig ist und ob Nahrungsergänzungsmittel wirklich notwendig sind.

Neben Fragen der Hygiene und Sicherheit in der Schulküche, werden auch Lebensmittelgruppen und -mengen thematisiert, Tischregeln besprochen und geklärt, wie der Arbeitsplatz in der Küche richtig eingerichtet wird.

Checklisten, Arbeitsblätter und erste Rezepte helfen den Schülerinnen und Schülern, sich mit der Schulküche vertraut zu machen und den Einstieg in das Kochen mit der „Werkstatt Ernährung“ zu finden.

Wir können Wochen ohne Nahrung auskommen, aber nur wenige Tage ohne Wasser. Das ist Grund genug, unser wichtigstes Lebensmittel in diesem Kapitel der „Werkstatt Ernährung“ vorzustellen.

Wieso ist Trinken so wichtig? Was sind geeignete Durstlöcher? Welche hygienischen Anforderungen werden an unser Trinkwasser gestellt? Wieso sollte man Obst- und Gemüsesäfte mit Wasser mischen? Wie viel Zucker enthält eigentlich ein Fruchtsaft? Und was ist das Geheimnis der Sport- und Energydrinks, die uns beim Freizeitsport angeblich besonders fit machen sollen? Antworten hierauf finden Sie in diesem Baustein der „Werkstatt Ernährung“.

Im Praxisteil können Sie z. B. beim „Geschmackstest“ die unterschiedlichen Saftarten probieren und bewerten. Zudem können Sie testen, wie sich unterschiedliche Zuckermengen auf den Geschmack eines Getränkes auswirken.

Frische Erdbeeren, saftige Tomaten und knackige Paprika: Obst und Gemüse enthält nicht nur wichtige Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe, sondern ist auch lecker. Großzügiges Zugreifen ist daher erlaubt. Welche Inhaltsstoffe liefern Obst und Gemüse genau? Wieviel kann ich am Tag essen? Welches Obst und Gemüse hat wann Saison? Um diese Fragen dreht sich der dritte Baustein der „Werkstatt Ernährung“.

Zudem gibt es wichtige Tipps zur richtigen Lagerung und Zubereitung. Neben Hinweisen, wie die Obst- und Gemüseportionen im Tagesablauf eingebaut werden können, enthält das Material Vorschläge für mögliche Aktivitäten wie beispielsweise einen Besuch auf dem Wochenmarkt, beim Direktvermarkter oder im Supermarkt. Der Apfeltest und der Vitamin C-Test bieten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich intensiv mit den Lebensmitteln zu beschäftigen. Leckere Rezepte runden diesen Baustein ab.

Sie gilt als eines der beliebtesten Lebensmittel auf der Speisekarte der Deutschen und doch ist sie erst seit dem 16. Jahrhundert bei uns bekannt: die Kartoffel. Wertvolle Stärke, Eiweiß, Vitamine und Ballaststoffe machen sie zu einem universellen Nährstofflieferanten.

Neben der spannenden Geschichte über die Kartoffel enthält dieser Baustein konkrete Hinweise zur Lagerung und Zubereitung der "Knolle mit Pfiff". Ein wichtiges Thema, das ebenfalls angesprochen wird, ist das Acrylamid – die unerwünschte Substanz, die beim Backen, Braten, Grillen und Frittieren von kohlenhydratreichen Lebensmitteln entstehen kann.

Leckere Rezepte wie beispielsweise „Ofenkartoffeln mit Quarkdip“ oder „Kartoffelsuppe“ zeigen, dass man aus Kartoffeln mehr machen kann als Pommes.

Der Praxisteil enthält Tipps zum Schälen, einen Test zum Erschmecken der unterschiedlichen Kartoffelsorten und einen weiteren Test zur Erforschung der Stärke in Kartoffeln.

Fleisch und Eier sind wichtige Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung. Beide liefern hochwertiges Eiweiß, Fleisch zudem noch B-Vitamine und die Spurenelemente Eisen, Zink und Selen. Die Palette an Fleisch und Wurstwaren ist groß: in diesem Kapitel werden das Schweine-, Rind- und Geflügelfleisch näher beleuchtet und Fragen wie: „Welche Stücke eignen sich zum Braten, Kochen oder Grillen?“ oder „Wie lagere ich Fleisch richtig?“ beantwortet.

Haben Sie sich auch schon einmal die Frage gestellt, wo Ihr Ei eigentlich herkommt? Der Aufdruck auf jedem Ei gibt darüber Auskunft. In diesem Kapitel wird erklärt, wie dieser zu lesen ist. Zudem stellt die „Werkstatt Ernährung“ die unterschiedlichen Haltungsformen von Hühnern vor. Wie Sie testen können, ob Ihr Ei noch genießbar ist, verrät der sogenannte Frischetest, der in diesem Kapitel beschrieben ist.

Kräuter und Gewürze geben Speisen den letzten "Pfiff". Dabei sind sie viel mehr als nur eine "Geschmackssache". Sie können auch zur guten Verdauung beitragen. Einigen von ihnen wird sogar heilende Wirkung zugesprochen. 27 verschiedene Kräuter und Gewürze werden durchschnittlich im Haushalt verwendet. Deswegen sind nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene mit der Vielfalt der Kräuter und Gewürze zuweilen überfordert: Ist das jetzt Thymian oder Rosmarin? Duftet hier Oregano oder Majoran? Diese Unterrichtseinheit kann zu einem echten Fest für die Sinne werden und dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche die Kräuter und Gewürze zu unterscheiden lernen und diese sinnvoll kombinieren können.

Damit der Geschmack von Kräutern und Gewürzen voll zur Geltung kommt, ist die richtige Zubereitung gefragt. Wie das gelingt, wird im Kapitel Kräuter & Gewürze erklärt. Für die Erhaltung des Aromas, der Farbe und der Würzkraft ist es zudem wichtig, dass Gewürze in fest verschlossenen Behältern aufbewahrt werden. Aus Kräutern und Gewürzen lassen sich übrigens auch leckere Öle herstellen. Die „Werkstatt Ernährung“ zeigt, wie das geht. Probieren Sie es aus!

Wie schmecken Kräuter? Wie riechen sie? Der Praxisteil enthält Tests, wie Sie dies herausfinden können.

Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Quark und Käse gehören zu den wichtigsten Kalziumlieferanten auf unserem täglichen Speiseplan. Die Vielfalt an Milchprodukten ist groß. Da lohnt es sich, einmal genauer hinzuschauen, z. B. bei der Milch. Welche verschiedenen Milchsorten gibt es? Welcher Fettgehalt und welche Art der Haltbarmachung sind empfehlenswert?

Die „Werkstatt Ernährung“ gibt in diesem Kapitel Antworten auf diese Fragen und erläutert auch, wie die Löcher in den Käse kommen und was z. B. die Angabe „Fett i.Tr.“ bedeutet.

Darüber hinaus greift die Fachinfo die Themen Laktose-Intoleranz oder Milcheiweißallergie auf, erklärt die Unterschiede und gibt Tipps, was Betroffene tun können.

Im Praxisteil finden Sie zudem Anleitungen, wie Sie Butter selbst herstellen und Geschmackstests zu Milch und Käse durchführen können.

Sie scheinen in der Küche fast vergessen, sind aber nicht zu unterschätzen: Hülsenfrüchte.

Die in Schoten oder Hülsen ausgereiften Samen von Erbsen, Bohnen und Co. sind echte "Eiweißperlen". Ihr Eiweißgehalt liegt zwischen sagenhaften 20 und 40 Prozent. Besonders in der Kombination mit Getreide, Ei oder Milchprodukten erreicht dieses Eiweiß eine so hohe biologische Wertigkeit, dass man bei Bedarf sogar auf Fleisch als zusätzlichen Eiweißträger verzichten kann. Die „Werkstatt Ernährung“ stellt die einzelnen hochwertigen Eiweißlieferanten vor.

Zu den großen Vorteilen der Hülsenfrüchte gehört ihre lange Haltbarkeit. Diese setzt jedoch eine fachkundige Lagerung voraus. Zur Aufbewahrung und Zubereitung gibt die „Werkstatt Ernährung“ deshalb wichtige Hinweise.

Und noch eines macht dieses Kapitel klar: Roh sollte man Hülsenfrüchte nie verzehren.

Außerdem erfahren Sie im Praxisteil, wie Sie Keime und Sprossen selber ziehen können.

Bananen und Ananas aus Übersee, Zitronen aus Italien und Milch aus den Bergen – Lebensmittel, die in unserem Einkaufskorb landen, kommen oft von weit her. Je nachdem, was wir zum Essen und Trinken auswählen, sind damit ganz unterschiedliche Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft verbunden – lokal vor unserer Haustür und global in der ganzen Welt. Durch gezieltes regionales und saisonales Einkaufen kann jeder Einzelne seinen Beitrag zu einer nachhaltigen Ernährungsweise leisten: Spargel und Erdbeeren vom Feld um die Ecke, Birnen und Äpfel von der heimischen Streuobstwiese, die Milch von der Molkerei aus der Region und das Fleisch vom Bauern aus dem Ort. Dieses Kapitel zeigt auf, was regionale und nachhaltige Ernährung bedeutet und wie diese umgesetzt werden kann. Dafür wird auch unter die Lupe genommen, wie vegane und vegetarische Gerichte und ein bewusster Fleischkonsum zu einem nachhaltigen Ernährungsstil beitragen können.

Ein wichtiger Aspekt im Baustein „Regionale Ernährung und Nachhaltigkeit“ ist die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. Lebensmittel werden unter großem Arbeitseinsatz und unter Verwendung vieler Ressourcen hergestellt. Sinnvolles Einkaufen, richtige Lagerung, kreative Resteverwertung und der richtige Umgang mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum sind wichtig, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Dieses Kapitel hält hierzu wichtige Infos und Hinweise bereit.

Wie werden Lebensmittel richtig in den Kühlschrank eingeräumt? Kann ein Joghurt, auf dem das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, noch verwendet werden? Was kann man mit einer braun gewordenen Banane noch machen? Im Praxisteil werden diese und weitere Fragen beantwortet. Mit dem „Kühlschrank-Check“ können die Schülerinnen und Schüler dazu ihr Wissen testen, im „Zu gut für die Tonne“-Test ihre Geschmackssinne einsetzen und lernen, welche leckeren Gerichte man aus Lebensmittelresten herstellen kann.

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